Pfandbriefbanken glänzen mit komfortablen Deckungsstöcken

Überdeckungen liegen über 20 Prozent - Eurohypo Marktführer - Schuldner zahlen pünktlich - PIIGS-Engagements meist abgebaut

Pfandbriefbanken glänzen mit komfortablen Deckungsstöcken

tl Frankfurt – Die deutschen Pfandbriefe zeichnen sich durch eine deutliche Überdeckung des Nominalvolumens in den Deckungsstöcken aus. Sie beträgt bei den Hypothekenpfandbriefen 28,6 % und bei den öffentlichen Pfandbriefen 21 %.Dies ergab eine Studie der Nord/LB, die Daten analysiert hat, die alle Pfandbriefbanken aufgrund der Transparenzrichtlinien des Paragraph 29 Pfandbriefgesetz für das zweite Quartal 2012 geliefert haben. Diese Daten werden auf der Homepage des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (VDP) veröffentlicht (www.pfandbrief.de). Eurohypo liegt vorneDie mit Abstand meisten Hypothekenpfandbriefe hat die Commerzbank-Tochter Eurohypo ausgegeben. Mit 36,16 Mrd. Euro zum Ende des zweiten Quartals waren es aber etwas weniger als drei Monate zuvor (36,93 Mrd. Euro). Platz 2 nimmt die HypoVereinsbank ein (21,65 nach 21,84 Mrd. Euro). Den dritten Platz verteidigt die Münchener Hyp, die aber ihr Hypothekenpfandbriefvolumen auf 16,41 (15,45) Mrd. Euro steigern konnte. Der Gesamtumlauf lag Ende Juni bei 213,2 (208,9) Mrd. Euro. Bei der Überdeckung ist im Spitzenquintett die Deutsche Pfandbriefbank mit 44,2 % einsam vorne, gefolgt von der Landesbank-Berlin-Tochter Berlin-Hannoversche Hypothekenbank (26,1 %). Mit der Bonität ihrer Kunden haben nur die wenigsten Institute Probleme. Die überwiegende Mehrzahl berichtet bei der Kreditbedienung von keinerlei Rückständen von 90 Tagen und mehr. Den mit Abstand größten Wert nennt die Valovis Bank (bis 2007 Karstadt Hypothekenbank) mit rund 5 %, gefolgt von Corealcredit mit 1,1 %. Umlauf geht zurückBei den öffentlichen Pfandbriefen, deren Gesamtumlauf innerhalb von drei Monaten bis Ende Juni um 13,9 Mrd. Euro auf 315,8 Mrd. Euro zurückging, liegt die LBBW vorn (35,83 nach 36,93 Mrd. Euro), gefolgt von Eurohypo (32,67 nach 33,53 Mrd. Euro) und Deutsche Pfandbriefbank (31,55 nach 33,30 Mrd. Euro). Bei den Forderungen an die südeuropäischen Krisenstaaten plus Irland (PIIGS-Staaten) fällt auf, dass alle Banken ihre Griechenlandengagements inzwischen vollständig abgebaut haben. Bei vielen gilt dies sogar für ihre gesamten PIIGS-Forderungen.Im zweiten Quartal haben diesen Schritt die Berlin-Hannoversche Hypothekenbank, Portigon (Rechtsnachfolgerin der WestLB) und die Sparkasse KölnBonn getan.Umso mehr fallen zwei Institute mit großen Auslandsengagements auf. Die zum genossenschaftlichen Finanzverbund gehörende Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank (DG Hyp) und die nach einer Schieflage von Lone Star übernommene Düsseldorfer Hyp haben die deutlich höchsten Forderungen an Spanien, Italien und Portugal. Bei der DG Hyp sind es 21,6 % (größter Anteil Spanien mit 12 %) und bei der Düsseldorfer Hyp 20,8 % (größter Anteil Italien mit 11 %).Die Größenordnungen sind allerdings sehr unterschiedlich. Während von der DG Hyp öffentliche Pfandbriefe über 20,54 Mrd. Euro umlaufen (Überdeckung 13,3 %), sind es bei der Düsseldorfer Hyp nur 4,88 Mrd. Euro (Überdeckung 14,5 %). Die starke Auslandsorientierung der auf das Staatsfinanzierungsgeschäft spezialisierten Düsseldorfer zeigt sich am Deutschlandanteil von nur 53 % – ein Wert, der nur noch von der Deutschen Pfandbriefbank mit 50 % unterboten wird. Deren PIIGS-Anteil liegt aber nur bei 12,2 %.