Ping An zeigt Interesse an Asien-Sparte von Prudential
nh Schanghai – Der chinesische Versicherungskonzern Ping An Insurance hat offenbar Interesse am Asiengeschäft des britischen Konkurrenten Prudential. Dem Vernehmen nach hat sich Ping An an die chinesische Regierung gewandt, um die Möglichkeiten einer Zustimmung Pekings zu einem solchen Deal zu sondieren, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Beide Unternehmen äußerten sich nicht zu dem Gerücht.Marktteilnehmer betonen, dass es sich noch um vage Pläne handeln dürfte und bislang noch nicht einmal direkte Gespräche zwischen Ping An und Prudential stattgefunden haben. Eine komplette Übernahme des asiatischen Geschäfts mit Schwerpunkten auf Lebensversicherungen und Assetmanagement gilt dabei allein mit Blick auf die Größe einer solchen Transaktion als unwahrscheinlich. Analysten veranschlagen den Wert dieser Bereiche auf eine Größe von rund 40 Mrd. Pfund. Zugleich hat Prudential-Chef Mike Wells gegenüber der Nachrichtenagentur erklärt, dass ein Verkauf des wachstumsstarken asiatischen Geschäfts im Rahmen eines geplanten Umbaus der Prudential-Gruppe nicht zur Debatte stehe. Gegenwärtig sehen die Pläne von Wells stattdessen einen Spin-off des britischen Geschäfts der Gruppe vor, um sich künftig noch stärker auf wachstumsstärkere Märkte in Asien und Afrika sowie in den USA zu fokussieren. In der ersten Geschäftsjahreshälfte 2018 hatte die Asien-Sparte von Prudential einen Anstieg des operativen Gewinns um 12 % auf gut 1 Mrd. Pfund verzeichnet. Damit steuerte die Sparte Prudential Asia rund 42 % zum gesamten operativen Gewinn des britischen Konzerns bei. Die in der chinesischen Metropole Shenzhen sitzende Ping An gilt als einer der größten Versicherungskonzerne der Welt.