Politischer Streit gefährdet Sparkassen-Fusion
Sparkassen-Fusion auf langer Bank
Aufgeschoben oder aufgehoben? Die Stadt- und Kreis-Sparkasse Darmstadt und die Sparkasse Dieburg verschieben ihre Fusionspläne. Statt im Dezember soll die finale Entscheidung Ende März 2025 fallen, wie der Landkreis Darmstadt-Dieburg mitteilt. Anfang 2026 könnte die Verschmelzung vollzogen werden. Landrat Klaus Peter Schellhaas (SPD) will so den Verantwortlichen Zeit geben, „sich intensiv mit Unterlagen und dieser wichtigen Entscheidung auseinanderzusetzen“.
Der Adressat ist nicht genannt, aber offensichtlich: Manfred Pentz (CDU), Gemeindevertreter der Kleinstadt Groß-Zimmern und stellvertretender Verwaltungsratschef der Sparkasse Dieburg, ist erklärter Gegner der Fusion. Als Politiker ist er über die Region hinaus bekannt. Seit Januar tritt er als Europaminister für die hessische Landesregierung auf.
Unkalkulierbare Politik
In den Untiefen der Kommunalpolitik können Fusionen leicht scheitern. So auch in Bayern: Die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt und die Kreissparkasse Kelheim kommen nicht zusammen, nachdem der Stadtrat in Kelheim dagegen votierte. Auch Fusionen von Genossenschaften scheitern, wie die Beispiele Niederschlesien und Lausitz, Lauterbach-Schlitz und Fuldaer Land sowie Braunschweig-Wolfsburg und Magdeburg zeigen. In Darmstadt ist den Kreditgenossen derweil eine Fusion mit den Nachbarn in Mainz geglückt. Geht doch.
Ob in Darmstadt-Dieburg eine Sparkasse mit einer Bilanzsumme von mehr als 9 Mrd. Euro entsteht? Darmstadts Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) will die Pläne erst dann den politischen Gremien der Stadt vorlegen, wenn die Beschlüsse für die Sparkasse Dieburg gefallen sind, wie das „Darmstädter Echo“ am Mittwoch festhielt. Dafür peilt er Juni 2025 an – für die Sparkassen quälend lang.
Politischer Streit
in Darmstadt und Dieburg gefährdet das Projekt – ein typisches Risiko.