Portigon stößt 400 Kunstwerke ab
dpa-afx Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen steht ein weiterer Großverkauf von Kunst aus indirektem Landesbesitz bevor. Die WestLB-Nachfolgerin Portigon will ihre Kunstsammlung aus rund 400 Werken auf den Markt bringen. Erstmals äußerte sich Portigon-Chef Kai Wilhelm Franzmeyer in der “Rheinischen Post” und dem WDR konkret zu den Plänen. “Es gibt zum Verkauf der Portigon-Kunstsammlung keine Alternative”, sagte Franzmeyer.Zur Sammlung gehören Arbeiten von Joseph Beuys, Gotthard Graubner, Otto Piene, Günther Uecker sowie auch Werke der klassischen Moderne etwa von August Macke. Der Wert wird von Experten auf 100 bis 150 Mill. Euro geschätzt. Allerdings wird die konkrete Liste der Kunstwerke unter Verschluss gehalten.Die Portigon AG ist die Rechtsnachfolgerin der zerschlagenen WestLB und wickelt den Geschäftsbetrieb der ehemaligen Landesbank ab. Aufgrund von Vorgaben der EU-Kommission müsse Portigon sämtliche Vermögensgegenstände “bestmöglich” verwerten, sagte Franzmeyer. In einer “Übergangszeit” von ein bis zwei Jahren wolle Portigon NRW-Museen Teile der Sammlung für Ausstellungen anbieten. Später werde die Kunst vermutlich auf Auktionen verkauft. Im November hatte der indirekt dem Land NRW gehörende Kasinobetreiber Westspiel in New York zwei Werke von Andy Warhol versteigern lassen und dabei ohne Aufgeld rund 135 Mill. Dollar (108 Mill. Euro) erzielt.