Postbank und Gewerkschaften einigen sich
Im Tarifkonflikt einigt sich Postbank mit Gewerkschaften
7 Prozent mehr Gehalt – Standortgarantien vereinbart
Reuters Frankfurt
Tarifeinigung bei der Deutsche-Bank-Tochter Postbank: Nach monatelangen Verhandlungen, die auch von Warnstreiks begleitet wurden, haben sich die Gewerkschaften Verdi, Deutscher Bankangestellten Verband (DBV) und die Deutsche Bank auf ein neues Tarifpaket verständigt. Wie Verdi am Donnerstag mitteilte, sollen rund 12.000 Postbank-Beschäftigte ab dem 1. Juni 2024 7% mehr Gehalt bekommen, mindestens jedoch 270 Euro mehr im Monat. Zum 1. Juli 2025 sollen die Tarifgehälter um weitere 4,5% steigen. Die neuen Tarifverträge haben laut Deutscher Bank eine Laufzeit von 26 Monaten und gelten rückwirkend ab diesem Februar.
Nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Bank ist dieser Abschluss „bereits in unseren Finanzplanungen berücksichtigt und ändert nichts an unseren Kostenzielen für dieses und das kommende Jahr“.
Kompromiss gefunden
„Wir haben einen fairen Kompromiss gefunden, der für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktive und marktgerechte Gehaltssteigerungen vorsieht und Planungssicherheit für das Unternehmen schafft“, erklärte Dominik Hennen, Verhandlungsführer und Leiter Personal Banking der Deutschen Bank. Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck merkte an: „Durch den Mindestbetrag als soziale Komponente steigen die Gehälter für viele Beschäftigte mit unteren und mittleren Einkommen deutlich über 13%.“ Verdi hatte Gehaltserhöhungen um 15,5%, mindestens aber 600 Euro mehr im Monat gefordert.
Standortgarantien für über 320 Postbank-Filialen
Beide Seiten verständigten sich Verdi zufolge auf Standortgarantien für über 320 Postbank-Filialen. Außerdem wurde ein Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende Dezember 2027 vereinbart. „Durch den langen Kündigungsschutz erhalten die Beschäftigten langfristige Arbeitsplatzsicherheit“, erklärte Duscheck. Deutschlands Banken-Primus hatte angekündigt, bei der Postbank stärker auf das Online-Banking zu setzen und das Netz von 550 Postbank-Filialen auszudünnen. Bis Mitte 2026 sollen rund 250 Standorte geschlossen werden.