Potsdamer Sparkasse lässt Federn
ge Potsdam – Die Null- und Negativzinsen der EZB hinterlassen nun auch bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam ihre Spuren: Konnte der Verfall des Zinsergebnisses im Vorjahr noch durch ein deutlich ausgeweitetes Kreditgeschäft und höhere Kontogebühren kompensiert werden, peilt Vorstandschef Andreas Schulz für das gesamte Jahr 2018 nur noch ein Betriebsergebnis vor Bewertung von etwa 173 Mill. Euro an nach 182 Mill. zuvor. Davon sollen knapp 100 Mill. Euro thesauriert werden. Dieses operative Ergebnis entspräche bei einer Bilanzsumme von absehbar 13,3 Mrd. Euro per Jahresende einer durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) von 1,33 %. Damit wären die Potsdamer – auf der Rangliste des Sparkassenverbandes DSGV nach Hannover die Nummer 7 in Deutschland – allerdings immer noch die profitabelste Großsparkasse hierzulande. Im Kreditgeschäft registrierte die Berlin im Norden, Westen und Süden umfassende Sparkasse im ersten Halbjahr eine Zurückhaltung. Viele Firmen hätten angesichts der Minizinsen ihre Investitionsvorhaben vorgezogen, sagte Schulz der Börsen-Zeitung. Damit habe inzwischen “ein gewisser Sättigungseffekt” eingesetzt. Bei plattformgetriebenen Baufinanzierungen herrsche zudem ein beinharter Wettbewerb mit “Nahe-null-Margen”, worauf sich die Potsdamer nicht einlassen wollten. Insgesamt sei das Kreditgeschäft damit in den ersten sechs Monaten nur um 2,4 % auf 5,17 Mrd. Euro gewachsen. Mit Weberbank zufriedenUnverändert doppelt so hoch ist mit 10,84 Mrd. Euro der Einlagenbestand. Diese Passivlastigkeit als Folge der chronischen Industrieschwäche ist bei allen Sparkassen in den neuen Bundesländern zu finden.Das Plus bei den Einlagen von 2,8 % sei wesentlich von den öffentlichen Haushalten getragen, die nach Beobachtung der Potsdamer Sparkasse über “beachtenswert Geld” verfügten. Bei den Privatkunden sei es dagegen gelungen, den Absatz von Wertpapieren binnen Jahresfrist von 37 auf 182 Mill. Euro zu verfünffachen. Dank des hohen Einlagenüberschusses verfügen die Potsdamer über ein Depot-A-Volumen von 5,9 Mrd. Euro, das zu Zeiten hoher Zinsen für Bundesanleihen satte Zinsüberschüsse bescherte. Mit 1,7 Mrd. Euro wird fast ein Drittel des Depot-A-Bestands von außenstehenden Spezialfonds fremdverwaltet.Zufrieden äußerte sich Schulz über die Tochter Weberbank Privatbankiers, die inzwischen für fast 30 Sparkassen die Vermögensverwaltung für wohlhabende Kunden übernommen hat. Das verwaltete Vermögen steht demnach bei annähernd 6 Mrd. Euro.