Privataktionäre hängen an der DZ Bank

Rückkaufofferte stößt auf wenig Gegenliebe

Privataktionäre hängen an der DZ Bank

ski Frankfurt – Viele private Aktionäre halten der DZ Bank die Treue – jedenfalls mehr, als dem genossenschaftlichen Zentralinstitut lieb ist. Im vorigen Herbst hatte der Vorstand diesen Anteilseignern, die schon damals nur eine Quote im niedrigen einstelligen Prozentbereich hielten, ein Angebot zum Ankauf ihrer Aktien unterbreitet, und zwar zum Emissionspreis der jüngsten Kapitalerhöhung von 7,90 Euro pro Stück. Erklärtes Ziel war es, die Zahl der Privataktionäre der nicht börsennotierten Bank von seinerzeit schätzungsweise gut 1 000 auf weniger als 150 zu drücken.Hintergrund der Aktion sind regulatorische Änderungen. Diese führen dazu, dass die DZ Bank bei Kapitalerhöhungen einen aufwendigen Wertpapierprospekt entsprechend den für börsennotierte Aktiengesellschaften geltenden Anforderungen veröffentlichen muss. “Die Prospektpflicht greift grundsätzlich dann, wenn die Anzahl der Privataktionäre im Gesellschafterkreis die Schwelle von 150 überschreitet”, hieß es damals in Schreiben an diesen Eigentümerkreis. Erhebliche Verzögerungen in der Umsetzung sowie hohe Kosten könnten bei künftigen Kapitalerhöhungen die Folgen sein.Wie nun aus der Bank zu hören ist, hat nur etwa die Hälfte der angesprochenen Aktionäre die inzwischen abgelaufene Rückkaufofferte angenommen. Jenseits einer starken emotionalen Bindung an das Institut sehen zahlreiche Aktionäre vermutlich noch weiteres Wertsteigerungspotenzial in der Aktie, schließlich ist die DZ Bank stramm auf Erfolgskurs. Immerhin steht absehbar keine weitere Kapitalmaßnahme ins Haus. Sollte sich das einmal ändern, wäre die nächste Mittelaufstockung durch die Anteilseigner erneut mit dem hohen bürokratischen Aufwand verbunden, den der Vorstand durch sein Rückkaufangebot gerade vermeiden wollte. Haupteigentümer der DZ Bank sind regionale genossenschaftliche Holdings, direkt engagierte Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda- und PSD-Banken, die WGZ Bank sowie einzelne Institutionen außerhalb der deutschen Kreditgenossen. Die Beteiligung privater Aktionäre hat historische Gründe.