Private Banken sichern HSH-Nordbank-Depositen

BdB-Vorstand stimmt Übergang der Landesbank in Einlagensicherung zu

Private Banken sichern HSH-Nordbank-Depositen

bn Frankfurt – Die erste Privatisierung einer öffentlich-rechtlichen Bank in Deutschland hat eine entscheidende Hürde genommen. Der Vorstand des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) hat nach Angaben vom Montag den Übergang der HSH Nordbank von der öffentlich-rechtlichen Institutssicherung in die Einlagensicherung der privaten Banken genehmigt. Dem Beschluss zu Wochenbeginn sind monatelange intensive Verhandlungen mit dem Käuferkonsortium um die Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers vorausgegangen. Den Angaben zufolge wird die HSH Nordbank Anfang kommenden Jahres zunächst Mitglied im Prüfungsverband deutscher Banken, welcher das Institut in einer dreijährigen Übergangszeit ab 2019 “begleiten” wird: “Man kann in Klammern auch sagen: prüfen”, erklärte BdB-Präsident Hans-Walter Peters am Montag vor der Presse. Anfang 2022 dann könne ein nahtloser Wechsel in den privaten Einlagensicherungsfonds folgen, hieß es. Bis Ende 2021 bleibe die HSH Nordbank damit in der öffentlich-rechtlichen Institutssicherung. Wie BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig berichtete, müssen die beteiligten Parteien zudem Sicherheiten stellen. Nach Informationen der Börsen-Zeitung geht es um ein Volumen von rund 600 Mill. Euro, zu denen die Käufer rund 400 Mill. und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband etwa 200 Mill. Euro beisteuern. HSH-Nordbank-Chef Stefan Ermisch rechnet eigenen Angaben zufolge nun rasch mit der Genehmigung des Verkaufs der HSH Nordbank durch Aufsicht und EU-Kommission. Zugleich kündigte er deutliche Einsparungen an: “Der Ist-Zustand kann für uns nur der Startpunkt sein.” In ihrer aktuellen Verfassung würde der BdB die Bank “schlicht nicht aufnehmen”. Zur Geldpolitik und zur Regierung Italiens fand Peters deutliche Worte: “Die Europäische Zentralbank muss ihre geldpolitischen Exzesse beenden”, erklärte er mit Verweis auf Inflationsdaten für den Euroraum, die von Juni bis Oktober bei oder über 2 % verharrten. Über Italiens Regierung sagte er: “Italien ist ein großartiges Land. Aber es ist ein großartiges Land mit einer nicht ganz so großartigen Regierung.”—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 3