Privatkundengeschäft belastet Société Générale
Société Générale leidet weiter
unter Privatkundengeschäft
Ergebnisse sinken weniger als befürchtet
wü Paris
Das heimische Privatkundengeschäft und die hohen Zinsen haben Société Générale im dritten Quartal belastet. Wieder einmal. Entsprechend sind die Ergebnisse der französischen Bank, bei der Slawomir Krupa im Mai das Ruder übernommen hat, gesunken - allerdings weniger stark als von Analysten befürchtet. Deshalb konnte die SocGen-Aktie Freitag an der Börse von Paris 0,9% auf 21,80 Euro zulegen.
Das dürfte auch daran liegen, dass SocGen überzeugt ist, dass sie inzwischen das Schlimmste hinter sich hat. So hält sie den Höhepunkt der negativen Auswirkungen von kurzfristigen Absicherungen auf die Nettozinsmarge in den französischen Netzen für erreicht. Diese Auswirkungen seien der Hauptgrund dafür, dass die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2% auf 6,2 Mrd. Euro gesunken seien, erklärt die Bank.
Ihr Nettoergebnis wiederum wurde von Wertminderungen auf die Akquisitionen von Aktivitäten in Afrika, dem Mittelmeerraum und in Übersee-Gebieten sowie von Aktivitäten zur Finanzierung von Ausrüstungen in Höhe von 340 Mill. Euro belastet. Zusätzlich dazu hat SocGen Provisionen für latente Steuern in Höhe von rund 270 Mill. Euro gebildet. Unter dem Strich fiel das Nettoergebnis deshalb mit 295 Mill. Euro gut 80% niedriger als ein Jahr zuvor aus.
Die Einnahmen des Privatkundengeschäfts brachen um 16,4% auf 1,88 Mrd. Euro ein. Dagegen sorgte die Großkunden- und Investmentbanking-Sparte für eine positive Überraschung. Ihre Einnahmen blieben trotz des schwierigeren Umfeldes mit 2,31 Mrd. Euro nahezu stabil, und ihr Nettoergebnis legte sogar 7,7% auf 647 Mill. Euro zu. Im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen litt SocGen weniger als die Konkurrenz.