Schäden sinken deutlich

Provinzial-Konzern spürt Ruhe nach dem Sturm

Nach den Unwettertiefs „Bernd“ im Jahr 2021 und „Emmelinde“ im Jahr 2022 verlief das zurückliegende Jahr ruhiger. Das bescherte dem Provinzial-Konzern geringere Schäden. Die Kfz-Sparte ist derweil defizitär.

Provinzial-Konzern spürt Ruhe nach dem Sturm

Provinzial-Konzern spürt
Ruhe nach dem Sturm

Nach „Bernd“ und „Emmelinde“ wenige Schäden

jsc Frankfurt

Der Provinzial-Konzern hat sich zum zweiten Mal in Folge deutlich von einem sturmreichen Vorjahr erholt und das Ergebnis ausgebaut: Der vor vier Jahren fusionierte Konzern verzeichnete in der Schaden- und Unfallversicherung einen Bruttoaufwand von 2,9 Mrd. Euro nach 3,0 Mrd. Euro im Vorjahr und 4,0 Mrd. Euro im Jahr 2021.

Als wesentliche Ursache nennt der Sparkassen-Konzern geringere Sturmschäden, nachdem im Jahr 2022 „Emmelinde“ und im Jahr 2021 „Bernd“ gewütet hatten. Die Stürme trafen damals vor allem den Westen Deutschlands – „Emmelinde“ in Paderborn und Lippstadt, „Bernd“ im Ahrtal –, wo der Konzern neben der Nordregion präsent ist. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) der Provinzial sank in der gesamten Schaden- und Unfallsparte von 98,5% auf 90,3%.

Die Bruttobeiträge stiegen um 1,3% auf 6,6 Mrd. Euro. Dabei wuchsen sie in der dominanten Schaden- und Unfallversicherung deutlich, während sie in der Lebensversicherung abnahmen. Über alle Sparten hinweg wendete der Konzern 6,0 Mrd. Euro (+2,3%) für Versicherungsfälle auf. Unterm Strich steht ein Jahresergebnis nach Steuern von 93 Mill. Euro nach 59 Mill. Euro im Jahr 2022 und einem Verlust von 113 Mill. Euro im Jahr 2021.

Kfz-Versicherung schreibt rot

Die Kfz-Sparte, in der die Zahl der versicherten Fahrzeuge um rund 10.000 auf 2,17 Millionen nachgab, ist defizitär: Die Combined Ratio erreicht dort 110,5%, wie der Konzern auf Nachfrage erklärte. Das Problem betrifft die gesamte Branche, die eine Verteuerung von Ersatzteilen und Reparaturen beobachtet und höhere Ausgaben als Einnahmen verzeichnet.

Einen Einbruch meldet die Provinzial für Restschuldversicherungen, die in der Kranken-Sparte aufgehängt sind. Hier sanken die Beiträge um 40% auf 84 Mill. Euro. Seit Mitte 2022 gilt für den Vertrieb von Restschuldversicherungen ein Provisionsdeckel.

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