Prozess gegen Raupach eingestellt
dpa-afx/ski – Das Leipziger Landgericht hat den ersten Strafprozess wegen der Beinahepleite der SachsenLB eingestellt. Das angeklagte frühere Vorstandsmitglied Gerrit Raupach (55) bekam die Auflage, 30 000 Euro zu zahlen, wie ein Gerichtssprecher am Montag sagte. Die Hälfte der Summe gehe an die Staatskasse, die andere Hälfte an gemeinnützige Einrichtungen. Die Einstellung war von den Prozessbeteiligten ausgehandelt worden.Raupach, heute Vorstandsvorsitzender der Valovis Bank, hat im Prozess Anschuldigungen zurückgewiesen, vorsätzlich Bankbilanzierungsregeln verletzt zu haben. Die Anklage hatte ihm vorgeworfen, Finanzrisiken für die SachsenLB aus Kreditersatzgeschäften über irische Zweckgesellschaften im Jahresabschluss 2005 verschleiert zu haben. Die Geschäfte hatten die Bank vor acht Jahren an den Rand des Ruins gebracht. Sie wurde schließlich von der LBBW aufgefangen. Der Freistaat Sachsen bürgt und zahlt bis heute für Risiken. Raupach war von 2004 bis 2006 Vorstandsmitglied der SachsenLB. Sein Berufsweg hatte 1990 bei der Deutschen Bank begonnen und führte über die Stationen Bankhaus Metzler und Commerzbank nach Leipzig, wo der Diplom-Kaufmann 2003 als Generalbevollmächtigter eintrat. Später gehörte er von 2007 bis 2012 dem Vorstand der Helaba an.Ein Prozess gegen drei weitere frühere Vorstandsmitglieder wegen der Beinahepleite der SachsenLB soll in Leipzig im Januar beginnen. Er wurde wegen Erkrankung einer Angeklagten bereits mehrfach verschoben.