Versicherer

Prudential punktet in Hongkong

Prudential hat sich im ersten Halbjahr besser geschlagen als erwartet. Dazu trug die Erholung in Hongkong bei, wo sich das Geschäft mit Besuchern aus dem Rest der Volksrepublik vervielfachte. Der neue CEO will den Gewinn aus Neugeschäft bis 2027 um bis zu 20% pro Jahr steigern.

Prudential punktet in Hongkong

Versicherer Prudential
punktet in Hongkong

Halbjahreszahlen übertreffen Markterwartungen

hip London

Der neue Chef des britischen Versicherers Prudential hat Veränderungen angekündigt, nachdem die FTSE-100-Gesellschaft mit ihrem Halbjahresergebnis die Markterwartungen übertroffen hat. "Wir werden Dinge anders machen", ließ sich CEO Anil Wadhwani zitieren, der seine strategische Überprüfung des Geschäfts mittlerweile abgeschlossen hat. Der Citigroup-Veteran kam vom Rivalen Manulife, wo er als Präsident und CEO des Asiengeschäfts fungierte. Sein Vorgänger Mike Wells hatte das Unternehmen in den vergangenen Jahren auf die schnell wachsenden Märkte Asiens und Afrikas ausgerichtet.

Wie der 175 Jahre alte Versicherer mitteilte, wuchs der Gewinn aus Neugeschäft zu konstanten Wechselkursen um 39% auf 1,49 Mrd. Dollar. Der Umsatz (Annual Premium Equivalent, APE) legte um 42% zu. Sowohl das operative Ergebnis nach IFRS als auch der Erlös lagen über dem Schnitt der Analystenschätzungen.

"In China mag es Probleme geben, aber das hat zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Performance von Prudential geführt", schrieb der Analyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown in einer ersten Einschätzung. Das Geschäft profitierte von der Öffnung der Grenze zwischen der chinesischen Sonderwirtschaftszone Hongkong und dem Rest der Volksrepublik im Februar. Die Entwicklung der Marktanteile sei "ermutigend, insbesondere vor dem Hintergrund der harten Wettbewerbslandschaft in der Region", schrieb Britzman. In der ehemaligen britischen Kronkolonie machen Prudential Konkurrenten wie FWD, HSBC und Manulife zu schaffen. Die Analysten von Jefferies nannten die Umsatzentwicklung dort "beruhigend".

Wadhwani gab das Ziel aus, den Gewinn aus Neugeschäft in den Jahren von 2022 bis 2027 um 15% bis 20% pro Jahr zu steigern. Sein Fokus liegt den Jefferies-Analysten zufolge auf organischem Wachstum und einer stärkeren Kundenbindung, nicht auf einer Restrukturierung des Joint Ventures mit Citic. Der Erwerb der 50% an Citic Prudential, die beim chinesischen Partner liegen, würde nach ihrer Schätzung mit 3,2 Mrd. Dollar zu Buche schlagen.

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