Prudential punktet mit Wachstum in Asien

M & G denkt über Umsiedlung von Fonds nach Dublin oder Luxemburg nach

Prudential punktet mit Wachstum in Asien

hip London – Prudential hat sich dank guter Geschäfte in Asien im ersten Halbjahr besser geschlagen als am Markt erwartet. Der um Wechselkursschwankungen bereinigte operative Gewinn stieg um 6 % auf 2,06 Mrd. Pfund, wie der größte britische Versicherer mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 1,88 Mrd. Pfund auf der Rechnung. Das hochgerechnete Beitragsvolumen legte um 11 % auf 3,03 Mrd. Pfund zu.In Asien stieg der operative Gewinn um 15 % auf 743 Mill. Pfund. “Das Asiengeschäft von Prudential ist in den vergangenen 20 Jahren eine spektakuläre Erfolgsgeschichte gewesen und steuert heute mehr als ein Drittel des Gewinns der Gruppe bei”, sagte Analyst Nicholas Hyett von Hargreaves Lansdown. Die wirtschaftliche Verlangsamung in Südostasien habe keine wesentlichen Auswirkungen gehabt, was viel über die Qualität des Asiengeschäfts von Prudential aussage. Damit ist Prudential besser für mögliche Brexit-Folgen gewappnet als Rivalen wie Aviva oder Legal & General (L & G).”Auf Ebene der Gruppe sind die unmittelbaren Auswirkungen des Brexit unwesentlich”, sagte Chief Executive Mike Wells. Asien sei der Wachstumsmotor des Unternehmens, und das werde auch so bleiben. Die neue Chefin der Fondssparte M & G, Anne Richards, sagte, die Gesellschaft erwäge nach dem britischen Volksentscheid für den Austritt aus der EU, Fonds nach Dublin und Luxemburg umzusiedeln. Ein Zehntel des verwalteten Vermögens stamme von Kunden aus der Staatengemeinschaft. “Für uns ist das eine sehr wichtige Kundenbasis.” Der Beitrag von M & G zum operativen Gewinn der Gruppe schrumpfte um ein Zehntel auf 225 Mill. Pfund. Per Ende Juni waren die Assets under Management im Retailgeschäft um 14 % niedriger als ein Jahr zuvor, was sich bei den Einnahmen im Gesamtjahr bemerkbar machen dürfte. Die Cost-Income-Ratio der Sparte wird nach Schätzung des Managements in diesem Jahr von 56 % im ersten Halbjahr auf 60 % steigen.Die regulatorische Solvenzquote nach Solvency II wurde von Prudential mit 175 % angegeben. Eine Quote von 100 % bedeutet, dass ausreichend Eigenmittel vorhanden sind, um alle Leistungsverpflichtungen sicher erfüllen zu können. Zum Vergleich: L & G wies eine Solvenzquote von 158 % aus, Standard Life kam auf 154 %.