Prüfer verschärfen Gangart mit Blick auf Risikovorsorge
bn Frankfurt – Deutschlands Banken müssen sich auf eine kritischere Prüfung ihrer Risikovorsorge einstellen. Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat der Zunft mit Blick auf die Bilanzierung coronabedingter Belastungen eine härtere Gangart signalisiert. In einem fachlichen Hinweis ermahnt sein Bankenfachausschuss (BFA) Prüfer unter anderem dazu, die Dauer staatlicher Stabilisierungsmaßnahmen unter die Lupe zu nehmen. “Unterstützungsmaßnahmen, die nicht nachhaltig für eine Gewährleistung der Schuldendienstfähigkeit von Kreditnehmern sorgen, mindern nicht den Umfang der notwendigen Risikovorsorge, wenn sie lediglich dazu führen, dass Kreditausfälle in die Zukunft verschoben werden”, heißt es. Der Ausschuss betont mit Nachdruck, “dass es nicht sachgerecht ist, Kreditforderungen trotz der Coronakrise undifferenziert in Stufe 1 zu belassen”. Dort müssen Banken nur für Belastungen aus einer Forderungen auf Einjahressicht vorsorgen, in Stufe 2 und 3 für die gesamte Laufzeit. “Insgesamt erwartet der BFA zum Jahresende eine im Vergleich zum Vorjahr erhöhte Risikovorsorge”, stellt das IDW klar.Dies ist ein anderer Zungenschlag als im März und im Juni, als das IDW angesichts der Pandemie gerade nach IFRS bilanzierenden Banken vorübergehende Freiräume geschaffen hatte. Die Coronakrise führe nicht “zu einem undifferenzierten, automatischen Transfer von Finanzinstrumenten” von Stufe 1 in Stufe 2 oder Stufe 3, heißt es gleichwohl weiterhin.