Quirin erreicht schwarze Null ohne Sondereffekte
ge Berlin – Die auf Honorarberatung spezialisierte Quirin Bank hat im ersten Halbjahr 2014 erstmals in ihrer inzwischen 16-jährigen Geschichte auch ohne Sondereffekte ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt, betont der für das Finanzressort zuständige Vorstand Marcel Morschbach. Zugleich heißt es im nunmehr vorliegenden Zwischenbericht, dass zur weiteren Verbesserung der Rentabilität im weiteren Jahresverlauf Sparmaßnahmen geplant seien, die auch die Zahl der Standorte umfassten. Beabsichtigt ist nach Angaben einer Sprecherin, jeweils nicht allzu weit auseinanderliegende Filialen zu fusionieren, womit sich die Anzahl der Standorte von heute 14 auf elf verringern wird.Die dortigen Honorarberater betreuen aktuell rund 8 700 Kunden, gut 200 mehr als zu Jahresbeginn. Das betreute Depotvolumen kletterte in der gleichen Zeit um 190 Mill. auf 2,1 Mrd. Euro. Die Assets under Management beziffert die Bank auf 2,3 Mrd. Euro. Der Anteil der Vermögensverwaltung am gesamten Depotbestand stieg erstmals auf mehr als 50 %, schreibt der Vorstand im Halbjahresbericht weiter. Unter der ebenfalls dem Private Banking zuzurechnenden Marke Berliner Effektenbank wurden zur Jahresmitte weitere gut 500 Kunden mit Assets von etwa 400 Mill. Euro betreut. 25,5 % an der Quirin Bank hält die Berliner Effektengesellschaft, gut 2 Prozentpunkte mehr besitzt RHJ International, die Mutter der BHF-Bank. Umstellung bis Mitte 2015Noch keinen positiven Ergebnisbeitrag erwartet die Bank in diesem Jahr von “Quirion”, der neuen Online-Plattform auch für kleinere Anlagebeträge, mit der die Berliner auf Selbstentscheider bei der professionellen Vermögensberatung zielen. Aktuell ist die Bank dabei, ihre Kunden auf ein neues Anlagekonzept zu überführen, das basierend auf Indexfonds eine zum jeweiligen Risikoprofil passende Vermögensallokation ermögliche. Die Umstellung auf das neue Konzept soll bis Mitte 2015 abgeschlossen sein, peilt der Vorstand an.Im Investment Banking wurde im Halbjahr das Research-Angebot für institutionelle Kunden weiter ausgebaut. Für mittelständische Emittenten wurden diverse Anleihe- und Aktientransaktionen durchgeführt.Im gesunkenen sonstigen Ergebnis spiegelt sich die Übertragung von Mandantenverträgen in die Avaloq Gruppe wider, an der sich Quirin im Gegenzug zu 49 % beteiligt hat. Höher als dieser Ergebnisausfall sind jedoch die Einsparungen bei den Verwaltungskosten, die aus der Ausgliederung des Business-Process-Outsourcing-Geschäfts resultieren. Allerdings hat diese Transaktion auch ein deutlich geringeres Finanzanlageergebnis zur Folge. “Geschäftsmodell trägt”Gleichwohl kann die Quirin Bank unter dem Strich ein Ergebnis von knapp 1 Mill. Euro ausweisen, nach 1,4 Mill. Euro zuvor. Vorstandschef Karl Matthäus Schmidt erklärte, dass das Geschäftsmodell damit “auf dem Weg in eine nachhaltige Profitabilität” sei. Das neue Anlagekonzept werde von den Kunden verstärkt nachgefragt.