Das Berliner Fintech Raisin, hierzulande bekannt unter dem Namen Weltsparen.de, hat in Großbritannien einen weiteren Partner gefunden. Der Versicherungskonzern Aviva nutzt künftig die Technologie von Raisin für eine Sparplattform, über die 15 Millionen britische Kunden des Konzerns Festgeldangebote von verschiedenen Partnerbanken nutzen können.

„Savings as a Service“ heißt dieses Angebot bei Raisin, die im Oktober eine ähnliche Kooperation mit der britischen Online-Anlageplattform AJ Bell angekündigt hatte. Vergleichbare Partnerschaften unterhält Raisin auf der britischen Insel auch schon mit Fintechs wie Yolt und Monese. „Der Start von Aviva Save mit Raisins Savings as a Service markiert einen zukunftsweisenden Schritt für Fintechs“, sagt Katharina Lüth, Vice President Europe bei Raisin und Chairwoman von Raisin UK. Kooperationen unter dem Stichwort „Embedded Finance“ seien im Massenmarkt angekommen und machten Sparprodukte als aktuell gefragte Anlageklasse breit zugänglich.

Raisin, auf deren Plattform seit der Gründung 2013 mehr als 325000 Kunden aus Europa gut 30 Mrd. Euro bei mehr als 100 Partnerbanken angelegt haben, will mit Savings as a Service ihre Kundenbasis verbreitern. Das Vereinigte Königreich spielt dabei eine wichtige Rolle, steht es gemessen am Einlagenvolumen in Europa doch auf Platz 2 hinter Deutschland. Laut Bank of England haben die Briten während der Corona-Pandemie zusätzlich 125 Mrd. Pfund auf ihren Konten angehäuft. Die Notenbank schätzt, dass die Privathaushalte insgesamt fast 1,6 Bill. Pfund Bareinlagen horten, davon 225 Mrd. Pfund unverzinst.

Anfang Oktober hatte Raisin in Großbritannien gut zwei Jahre nach dem Markteinstieg mehr als 1 Mrd. Pfund von mehreren Zehntausend Kunden an Partnerbanken vermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr war das mehr als eine Verdoppelung.