Rasantes Filialsterben
hip London – Die zunehmende Digitalisierung des Bankgeschäfts hat drastische Folgen: Rund ein Drittel der britischen Bankfilialen sind in den vergangenen fünf Jahren geschlossen worden. Wie das Verbrauchermagazin “Which?” ermittelte, schlossen zwischen Januar 2015 und August 2019 insgesamt 3 303 Niederlassungen ihre Pforten, 34 % der Filialnetze. Wo der Betrieb noch weitergeht, wurden mancherorts die Öffnungszeiten reduziert.Royal Bank of Scotland (RBS) machte 638 Natwest- und 412 RBS-Filialen dicht. HSBC schloss 442 Filialen. Zudem schlossen nach Schätzung des Magazins mindestens 481 Barclays-Niederlassungen die Pforten. Innerhalb der Lloyds Banking Group gab die Lloyds Bank 404 Filialen auf, bei der Bank of Scotland waren es 95 und bei Halifax 70. Santander UK schloss 294 Filialen, die Co-op Bank 152 und Yorkshire Bank 74.Allein die Building Society Nationwide verpflichtete sich, zumindest bis Mai 2021 keine Gemeinde zu verlassen, in der sie mit einer Niederlassung präsent ist. Sie hielt an 96 % ihres Filialnetzes fest. “Beeindruckend”, urteilt das Verbrauchermagazin. Das rasante Tempo, in dem sich die Banken aus der Fläche zurückziehen, bringe die Gefahr mit sich, dass viele Menschen keinen Zugang mehr zu wichtigen Finanzdienstleistungen hätten und nicht mehr an ihr Geld kämen.