RBI dementiert Razzia bei Tochter
Reuters Wien – Das österreichische Geldhaus Raiffeisen Bank International (RBI) hat einen Bericht des österreichischen “Standard” über eine angebliche Razzia bei ihrer ukrainischen Tochterbank Aval zurückgewiesen. “Es gab keine Razzia oder Hausdurchsuchung, sondern eine Befragung von Aval-Chef Alexander Pysaruk durch die ukrainische Antikorruptionsbehörde”, sagte Martin Grüll, RBI-Finanzchef und Aufsichtsratschef der Tochter.Den konkreten Vorwurf kenne die RBI nicht, sagte Grüll. Hintergrund sei die Abwicklung der ukrainischen VAB-Bank gewesen, in die Pysaruk 2014 als stellvertretender Chef der ukrainischen Nationalbank involviert war. Die Befragung stehe jedoch in keinem Zusammenhang mit der Ausübung seiner Tätigkeit als Aval-Chef. Es habe auch keine Festnahme von Pysaruk gegeben.Grüll räumte ein, dass die Lage noch unübersichtlich sei. Die RBI sei überzeugt, dass Pysaruk von jeglichem Verdacht auf Fehlverhalten befreit werde. Die ukrainische Notenbank zeigte sich empört darüber, dass Pysaruk ins Visier der Behörden geraten ist. Es handele sich um einen professioneller Banker, der führend bei der Reform des ukrainischen Bankensektors beteiligt gewesen sei, teilte die Notenbank mit. Pysaruk war nach RBI-Angaben auch fünf Jahre lang für den Internationalen Währungsfonds (IWF) tätig.