RBI dementiert US-Sanktionsdrohung
RBI dementiert
US-Sanktionsdrohung
Reuters Wien
Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat Berichte über angebliche Sanktionsdrohungen des US-Finanzministeriums zurückgewiesen. "Medienberichte, nach denen es eine spezifische Sanktionsdrohung von Seiten des US-Treasury an die RBI gegeben hat, sind falsch", teilte das österreichische Geldhaus am Montag mit.
Besuch aus dem US-Finanzministerium
Als falsch bezeichnete die RBI auch, dass die Amerikaner Vorwürfe der Sanktionsverletzung oder -umgehung gegen die RBI erhoben hätten. "Vielmehr hat das US-Treasury in einem allgemeinen Statement deutlich gemacht, dass Finanzinstitute, die die Russland-Sanktionen verletzen oder umgehen, vom US-Finanzsystem ausgeschlossen werden können." Die RBI hatte in der vergangenen Woche Besuch einer hochrangigen Mitarbeiterin des US-Finanzministeriums, Anna Morris, bekommen.
Die US-Botschaft in Wien erklärte zuvor, dass die US-Behörde bei diesem Treffen auch die Befugnisse einer neuen Sanktionsbehörde erörtern wolle. Demnach könnten Banken, die zur Finanzierung des russischen Militärs beitragen, vom US-Finanzsystem abgeschnitten werden.
Aktien unter Druck
Die Aktien der RBI waren am Montag an der Wiener Börse unter Druck geraten. In der Spitze verloren die Papiere über 12% an Wert. Zuletzt lagen sie 5,5% tiefer bei 18,8 Euro.
Laut RBI hat das Treffen im Rahmen eines Europabesuchs von Morris stattgefunden, bei dem sich die US-Beamtin mit mehreren Finanzinstituten und Behörden über die Russland-Sanktionen ausgetauscht habe. "Solche Gespräche finden seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs regelmäßig statt", erklärte die Bank. Außerdem habe auf Initiative der RBI ein Austausch auf Expertenebene mit dem US-Treasury in Washington stattgefunden.