RBI testet Verbriefungsmarkt
lee Frankfurt
Die wegen ihres großen Russland-Exposures an der Börse schwer unter Druck gekommene Raiffeisen Bank International (RBI) aus Österreich hat erfolgreich den Verbriefungsmarkt getestet. Wie das Institut am Montag mitteilte, hat es ein Kreditportfolio im Wert von 1,8 Mrd. Euro verbrieft. Das Portfolio bestehe aus Unternehmenskrediten, die vor allem an Kunden in Deutschland, der Slowakei und Österreich vergeben wurden.
Es handelt sich um eine synthetische Verbriefung, bei der die verbrieften Aktiva im Eigentum der Bank verbleiben. Während ein institutioneller Investor das Kreditrisiko der Mezzanine-Tranche übernommen habe, verblieben die Junior- und Seniortranchen demnach bei RBI. Zweck der Übung ist es, die harte Kernkapitalquote zu erhöhen; den positiven Effekt aus der Transaktion bezifferte das Institut auf 8 Basispunkte. Per Ende März hatte das Institut eine harte Kernkapitalquote (CET1) von 12,3 % ausgewiesen.
„Diese Transaktion basiert auf der vertrauensvollen Beziehung, die wir über die Jahre mit den Investoren aufgebaut haben“, so RBI-Finanzchefin Sabine Abfalter. Das Institut nutzt in der Regel einmal im Jahr den Verbriefungsmarkt, um seine Kapitalquote aufzubessern. Zuletzt hatte RBI im Dezember 2021 ihre Kernkapitalquote durch die Verbriefung eines vergleichbaren Portfolios an Firmenkrediten im Wert von 4,1 Mrd. Euro um 21 Punkte verbessert. Ein Jahr zuvor hatte die Verbriefung eines Kreditportfolios im Wert von 3,3 % die Quote um rund 10 Basispunkte erhöht.