RBS holt Gebote für Coutts International ein
hip London – Die Royal Bank of Scotland (RBS) hat Medienberichten zufolge um Gebote für ihre Privatbanksparte Coutts International bis Ende der Woche gebeten. Die zu vier Fünfteln im Besitz der öffentlichen Hand befindliche Bank habe Goldman Sachs mit dem Verkauf beauftragt. Reuters nennt Bank of Montreal, BNP Paribas, Credit Suisse, DBS Group Holdings, HSBC, Julius Bär, Malayan Banking, Société Générale, United Overseas Bank und Sarasin als mögliche Empfänger der Angebotsunterlagen und bezifferte den möglichen Erlös auf bis zu 1 Mrd. Dollar.Dabei geht es um das internationale Geschäft der 1692 gegründeten Coutts, die vielen in der Branche als Vorbild in Sachen Diskretion und Verschwiegenheit gilt. Sie zählt auf dem Heimatmarkt Adelige und Landbesitzer und auch die Queen zu ihren Kunden. Als die RBS im Jahr 2000 Nat West (National Westminster) schluckte, fiel Coutts den Schotten zu. Carlo Messina, der Chef der italienischen Banca Intesa Sanpaolo, signalisierte auch Interesse am britischen Geschäft von Coutts (vgl. BZ vom 25. November). Das Geschäft im Heimatmarkt steht allerdings nicht zum Verkauf.Per Ende vergangenen Jahres belief sich das von den rund 1 200 Mitarbeitern von Coutts International verwaltete Vermögen auf 32,6 Mrd. sfr. Das Institut ist in Hongkong und Monaco ebenso vertreten wie in Singapur und der Schweiz. Am Markt wird spekuliert, dass das Europa- und das Asiengeschäft separat veräußert werden könnten, um einen höheren Erlös zu erzielen.