Regulierer außer Rand und Band
Ein Gesetzesverstoß ist PricewaterhouseCoopers (PwC) durch New Yorks obersten Finanzaufseher Benjamin Lawsky nicht nachgewiesen worden. Dennoch wird die Beratungsgesellschaft 25 Mill. Dollar Strafe zahlen und bestimmte Geschäfte für zwei Jahre nicht tätigen dürfen. Wieso? Weil Lawsky ganz andere Auflagen hätte verhängen können und PwC ein Einlenken wohl günstiger kam. Nun war es vielleicht moralisch fragwürdig, das Ergebnis eines Prüfberichts nachträglich zu schönen, um ein weniger ungünstiges Licht auf Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ zu werfen. Doch ist die Diskussion über die Wortwahl einer Veröffentlichung sicher keine Seltenheit. Letztlich musste PwC entscheiden, ob der Bericht vertretbar ist oder eben nicht. Dass die rechtliche Bewertung für die Strafbarkeit keine Rolle spielt, zeigt, wie in den USA die Regulierung außer Rand und Band gerät. Zumal 2008, als sich der Fall ereignete, auch die Regulierer selbst nicht genau hinsehen wollten. Damals sollte Mitsubishi UFJ Milliarden in die gefährdete Investmentbank Morgan Stanley stecken. Ein zu kritischer PwC-Bericht hätte da nur gestört.scd