Im DatenraumImmobilien

Flaue Umsätze lassen Renditen zum Ratespiel werden

Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt bleibt niedrig. Die Unsicherheit über die angemessenen Preise spiegelt sich in stark abweichenden Spitzenrenditen wider. Besonders bei Büros und Geschäftshäusern ist die Entwicklung unklar.

Flaue Umsätze lassen Renditen zum Ratespiel werden

Immobilienmarkt

Flaue Umsätze lassen Renditen zum Ratespiel werden

tl Frankfurt

Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt verharrt auf einem niedrigen Niveau. Das galt schon für das erste Quartal. Und das gilt auch für den Mai, schreibt Savills. Eine zunehmende Dynamik sei nach wie vor nicht zu erkennen, so das Maklerhaus in seinem jüngsten „Market in Minutes“.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber. Denn seit dem Frühjahr laufen zunehmend Verkaufsvorbereitungen bzw. -überlegungen, so die Wahrnehmung von Savills. Allerdings, so gleich wieder der Wermutstropfen, würden längst nicht alle dieser Überlegungen auch in einen Verkaufsprozess münden oder tatsächlich zu einem Verkauf führen.

Nicht selten kommt es immer noch gar nicht erst zu Verkaufsversuchen. Denn die Eigentümer rechnen nicht damit, am Markt auch nur annähernd den aus ihrer Sicht angemessenen Preis geboten zu bekommen. Und selbst wenn der Verkaufsprozess gestartet wird: Im Verlauf stellt sich eben dann doch heraus, dass sich für den aufgerufenen Preis kein Investor finden lässt. MSCI habe im ersten Quartal 2024 europaweit mehr als hundert solcher abgebrochener Transaktionen und damit einen neuen Höchststand beobachtet, schreibt Savills.

In diesem Trial-and-Error-Vorgehen spiegelt sich die hohe Unsicherheit in großen Teilen des Gewerbeimmobilienmarkts, welcher Preis für die Objekte denn „der richtige“ ist. Diese Unsicherheit schlägt sich auch in den von den Maklerhäusern genannten Spitzenrenditen in den einzelnen Nutzungsarten nieder. Lagen die bis kurz nach der Zinswende im Sommer 2022 noch nahe beieinander, weichen sie seitdem stark voneinander ab. Laut Savills betrug der Abstand zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert zuletzt mehr als 60 Basispunkte.

Besonders groß sind die Differenzen zwischen JLL, CBRE, BNPRE, Savills und Cushman & Wakefield bei Büros und Geschäftshäusern – hier ist am wenigsten klar, wie es weitergeht – während die ausgewiesenen Spitzenrenditen bei Logistikimmobilien und Supermärkten kaum voneinander abweichen. Bei Letzteren zeigen Investoren auch das größte Interesse.

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