Förderkredite

Rentenbank reicht weniger Geld aus als erwartet

Obwohl die Landwirtschaftliche Rentenbank die Zinsen zeitweilig gesenkt und der Bund neue Förderhilfen auf den Weg gebracht hatte, fiel das Neugeschäft deutlich ab. Dabei hatte die Bank einen leichten Anstieg erwartet.

Rentenbank reicht weniger Geld aus als erwartet

jsc Frankfurt

Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat im vergangenen Jahr weniger Kredite ausgereicht als erwartet: Während die Zusagen für Programmkredite im Vergleich zum Vorjahr um 6% auf 5,6 Mrd. Euro nachgaben, sanken die Ausreichungen für die Refinanzierung von Banken und Sparkassen sowie für Gebietskörperschaften wie Städte und Gemeinden um insgesamt 20% auf 4,2 Mrd. Euro, wie die Förderbank am Montag mitteilte.

Im Geschäftsbericht für 2020 hatte die Bank noch ein „leicht steigendes Neugeschäftsvolumen“ für das zurückliegende Jahr in Aussicht gestellt. Die Bank verwies damals zum einen auf die negativen Einstandszinsen, die das Institut wenig später im Kreditgeschäft einführte. Doch nachdem sie die Zinsen in ihren Programmkrediten im Sommer gesenkt hatte, hob sie die Sätze im späteren Jahresverlauf wieder an.

Zum anderen rechnete die Bank mit höheren Investitionen in Windkraftanlagen. Tatsächlich stiegen die Kreditzusagen für erneuerbare Energien um 21% auf 1,1 Mrd. Euro. Doch zugleich fiel das Neugeschäft in der Sparte Agrar- und Ernährungswirtschaft, die Dienstleister der Landwirtschaft und weiterverarbeitende Betriebe umfasst, sowie in der Sparte für ländliche Entwicklung, wo etwa Tourismusförderung und Breitbandausbau aufgehängt sind. Auch das Anfang 2021 eingeführte „Investitionsprogramm Landwirtschaft“, das Zuschüsse vom Bund für umwelt-, natur- und klimaschonende Geräte vorsieht, konnte den Rückgang nicht vollständig ausgleichen.

IT und Umzug treiben Kosten

Während der Zinsüberschuss wegen der Negativzinsen im Kreditgeschäft leicht um 4% auf 286 Mill. Euro nachgab, stieg der Verwaltungsaufwand um 19% auf 90 Mill. Euro. Die Bank verweist auf „be­schleunigt vorangetriebene IT-Großprojekte“, auf die Umsetzung von Bundesprogrammen und auf die Miete für das vorübergehend genutzte Gebäude. Während die Bank die unter Denkmalschutz stehende Zentrale am Eschenheimer Tor ausbaut, residiert sie vorübergehend im „Goldenen Haus“ an der Theodor-Heuss-Allee. Das vorläufige Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung fiel um 10% auf 188 Mill. Euro.