Neobank Revolut vor Start in Indien
Neobank Revolut steht
vor Start in Indien
Die Briten wollen primär wohlhabende Kunden ansprechen
bg Frankfurt
Die britische Neobank Revolut peilt nach drei Jahren Vorbereitungszeit den Marktstart in Indien an. Es seien nur noch kleine Anpassungen am System vorzunehmen, so Landeschefin Paroma Chatterjee. Im Oktober werde man der Notenbank einen Prüfreport vorlegen, um die Zulassung für Finanzdienstleistungen zu erhalten, so die Revolut-Managerin. Ein Marktstart könne dann 2025 stattfinden. Die indische Regierung hat eine grundlegende digitale Infrastruktur aufgebaut, an die Firmen andocken können, um Dienstleistungen von staatlichen Geldtransfers bis hin zu privaten Krediten anzubieten.
Indien immer noch „underbanked“
Der indische Markt gilt als schwierig für Retail-Finanzdienstleister, da die durchschnittlichen Haushaltseinkommen sehr gering sind. Man ziele auf die oberen 10 bis 15 % der Bevölkerung, die auch internationale Reisetätigkeiten haben, so Chatterjee. Mit solchen Kunden ist Revolut traditionell über Payment-Dienstleistungen gewachsen. In Indien sind bereits einige Finanzdienstleister tätig, das Land gilt aber immer noch als „underbanked“. Wer dort tätig wird, müsse die sehr strengen Vorschriften zum lokalen Datenschutz befolgen, so Chatterjee.
Revolut würde mit dem Markteintritt in Indien einem globalen Auftritt näher kommen. Eine Lizenz als Zahlungsinstitut in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wurde kürzlich beantragt. Der VAE-Staatsfonds Mubadala Investment hatte sich an der jüngsten Secondary-Transaktion von Revolut beteiligt, bei der die Neobank mit 45 Mrd. Dollar bewertet wurde. In den Emiraten wird auch bald der regulierte Handel mit Kryptowerten beginnen, und Anbieter wie Bitpanda stehen in den Startlöchern.