Robust durch das Coronakrisenjahr
Die Förde Sparkasse und die Sparkasse Mittelholstein sind ungeachtet ihrer vor Weihnachten abgebrochenen Gespräche über eine mögliche Fusion robust durch das Coronajahr 2020 gekommen. Wie die öffentlich-rechtliche Förde Sparkasse in Kiel mitteilte, verbesserte sich das Aufwand-Ertrags-Verhältnis auf 65,7 (i.V. 66,7)%, was auf Prozessoptimierung und die Nutzung digitaler Möglichkeiten zurückzuführen sei. Nach Aufstockung des Kernkapitals um 28 Mill. Euro kommt die größte Sparkasse Schleswig-Holsteins, deren Bilanzsumme im Berichtsjahr um 7,7% auf 8,4 Mrd. Euro anstieg, auf eine auf 14,1 (13,5)% erhöhte Kernkapitalquote.
Man sei ausreichend gut aufgestellt, um mögliche Auswirkungen infolge der Corona-Pandemie wirtschaftlich abfedern zu können, hieß es. Bis dato seien konkrete Folgen nur in Einzelfällen aufgetreten. Zur Risikovorsorge wollte das Institut, das auf eine Jahrespressekonferenz verzichtete, keine konkreten Angaben machen.
Neben einem um 5,3% auf 6,3 Mrd. Euro gestiegenen Kundenkreditvolumen legten die Kundeneinlagen 2020 um 8,5 (i.V. 7,0)% auf 6,7 Mrd. Euro zu. Mit Blick auf daraus resultierende Kosten werde es zunehmend schwieriger, Kunden vor den Auswirkungen der EZB-Negativzinspolitik zu schützen, meinte Vorstandschef Götz Bormann. Langfristig könne die Förde Sparkasse, die ihren Privatkunden bisher keine Verwahrentgelte auf Einlagen berechnet, nicht gegen den Markt agieren. Das Institut mit 1221 (1217) Mitarbeitern, das für 2020 einen Jahresüberschuss von 7,6 (7,5) Mill. Euro verbuchte, gab für 2021 keine konkrete Prognose ab.
Zur erwogenen Fusion mit der freien Sparkasse Mittelholstein verwies die Förde Sparkasse auf die am 18. Dezember abgegebene gemeinsame Stellungnahme. Im Jahresbericht für 2020 erklärte die Sparkasse Mittelholstein, die Gespräche seien „aufgrund aktuell nicht zufriedenstellend lösbarer strukturpolitischer Fragestellungen eingestellt“ worden. Das Institut, das mit 375 Beschäftigten Ende 2020 auf eine um 8,5% auf 2,9 Mrd. Euro erhöhte Bilanzsumme kam, verbuchte neben einer auf 62,5 (65,3)% verbesserten Cost-Income-Ratio eine auf 14,8 (13,6)% Euro gestiegene Kernkapitalquote.