Röseler räumt BaFin-Fehler ein
dpa-afx Berlin
Der oberste Bankenaufseher der BaFin hat Fehler der Behörde im Bilanzskandal um das frühere Dax-Unternehmen Wirecard eingeräumt. „Man hatte sicher nicht die nötige kritische Distanz“, sagte der Exekutivdirektor der Finanzaufsicht, Raimund Röseler, am Dienstag im Untersuchungsausschuss des Bundestages. Das habe aber nicht damit zu tun gehabt, dass Wirecard ein aufstrebender Dax-Konzern gewesen sei, sondern eher damit, wie lange jemand für die Aufsicht über eine Bank zuständig sei. Im Fall Wirecard hätte die BaFin nach Einschätzung von Röseler aktiver sein müssen. Zu häufig habe man den Erklärungen des Unternehmens einfach geglaubt.
Die Rolle der Finanzaufsicht in dem Betrugsskandal ist umstritten. Nach Anzeigen von Wirecard-Aktionären hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Aktionäre werfen der BaFin vor, sie habe ihre Aufsichtspflichten verletzt, außerdem geht es um die möglicherweise strafbare Verletzung von Regeln zum Insiderwissen. Neben Wirtschaftsprüfern steht die BaFin in der Kritik, weil der Betrug über Jahre nicht auffiel.