Rückendeckung für Thiam

Chef von Credit Suisse wird wohl nicht über Beschattungsaffäre stolpern

Rückendeckung für Thiam

Bloomberg/BZ Zürich – In der Affäre um den verpfuschten Versuch, ihren ehemaligen Top-Manager Iqbal Khan zu beschatten, hat sich der Verwaltungsrat der Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) offenbar hinter Chief Executive Officer Tidjane Thiam gestellt. Die jüngste von Aktionären für das Top-Management zum Ausdruck gebrachte Unterstützung habe beim Verwaltungsrat Eindruck hinterlassen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Zudem gebe es nur wenige Kandidaten, die sich im Falle einer Ablösung Thiams als Nachfolger anbieten würden.Die Großbank hatte eine Privatdetektei mit der Observierung Khans beauftragt, weil sie befürchtete, er könne nach seinem Wechsel zur UBS Mitarbeiter abwerben. Wer die Detektei angeheuert hat, ist unklar. Nachdem der Fall insbesondere in den Schweizer Medien zum Top-Thema avancierte, sah sich CS jedoch gezwungen, die durch die Anwaltskanzlei Homburger durchgeführte Untersuchung rasch voranzutreiben. Einige Medien hatten eine Absetzung Thiams gefordert. Das Institut lehnte eine Stellungnahme ab. Nach der Verwaltungsratssitzung am Montag will sich CS jedoch heute vor der Presse äußern.Zu den Aktionären, die Thiam stützten, gehört Harris Associates aus Chicago. Der mit 8,1 % der Anteile größte Investor von CS drängt das Kreditinstitut, die Krise hinter sich zu lassen. David Herro, stellvertretender Vorsitzender des Unternehmens, sagte, es wäre “schädlich für CS und ihre Anteilseigner, ein Mitglied der Geschäftsführung wegen dieser Angelegenheit zu verlieren”.Auch Ricky Sandler, Chief Executive Officer von Eminence Capital, die Credit-Suisse-Aktien hält, wies auf die Umstrukturierungsmaßnahmen von Thiam in den vergangenen Jahren hin: “Der Verlust des Vorstandsvorsitzenden oder anderer Mitglieder der Geschäftsführung wegen dieser Angelegenheit wäre ein sehr unglückliches Ergebnis für die Aktionäre und andere Anteilseigner.” Eminence Capital hoffe, dass die Medienberichte den Verwaltungsrat nicht übermäßig beeinflussen.