Jahresprognose bekräftigt

Rückstellungen und Großschäden belasten Rückversicherer Swiss Re

Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re kommt bei dem schweren Hurrikan "Milton" in den USA glimpflich davon und erzielt einen Nettogewinn von 2,19 Mrd. Dollar.

Rückstellungen und Großschäden belasten Rückversicherer Swiss Re

Rückstellungen für das US-Haftpflichtgeschäft in Milliardenhöhe und hohe Schadenkosten für Naturkatastrophen haben den Schweizer Rückversicherer Swiss Re im laufenden Jahr belastet. In den ersten neun Monaten erzielte der Konzern aus Zürich einen Nettogewinn von 2,19 Mrd. Dollar. Der Brutto-Versicherungsumsatz erreichte 33,71 Mrd. Dollar, teilte Swiss Re am Donnerstag mit. Wegen einer Umstellung der Rechnungslegung nannte das Unternehmen keine Vergleichszahlen.

Swiss Re bekräftigte das kürzlich gekappte Gewinnziel von über drei Milliarden Dollar im gesamten Jahr 2024. Der zweitgrößte Rückversicherer der Welt hatte vor einer Woche eine milliardenschwere Reserveaufstockung für sein US-Geschäft bekanntgegeben und sich im Zuge dessen vom ursprünglichen Gewinnziel von mehr als 3,6 Mrd. Dollar verabschiedet. Swiss Re verfüge nach wie vor über eine starke Kapitalausstattung und sei in einer günstigen Position für die anstehenden Vertragserneuerungen, erklärte der seit Juli amtierende Konzernchef Andreas Berger. „Die deutliche Stärkung der Reserven im dritten Quartal schafft eine solide Basis für den Erfolg in den kommenden Jahren.“ Berger stellte für Dezember neue Finanzziele für das Jahr 2025 in Aussicht.

Im Kerngeschäft Schaden- und Unfall-Rückversicherung schlugen Großschäden infolge von Naturkatastrophen mit 813 Mill. Dollar zu Buche, allein im dritten Quartal waren es 743 Mill. Trotzdem arbeitete die größte Geschäftssparte rentabel. Der sogenannte Schaden-Kosten-Satz lag bei 92,8 %. Bis zu einem Wert von 100 % sind die Schaden- und Verwaltungskosten durch die Prämien gedeckt.

Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer kommt bei dem schweren Hurrikan „Milton“ in den USA nach eigener Einschätzung vergleichsweise glimpflich davon. Die Zerstörungen durch den Wirbelsturm von Anfang Oktober dürften im vierten Quartal mit weniger als 300 Mill. US-Dollar (285 Mill. Euro) zu Buche schlagen, teilte der Konkurrent des Weltmarktführers Munich Re am Donnerstag in Zürich mit. Die Schäden durch Hurrikan „Milton“ dürften die private Versicherungsbranche insgesamt teuer zu stehen kommen. Die Risikoanalysten von Moody's RMS schätzten die versicherten Schäden zuletzt auf 22 bis 36 Mrd. US-Dollar.

In der Lebens-Rückversicherung erzielte Swiss Re in den ersten neun Monaten 1,2 Mrd. Dollar Gewinn und das Erstversicherungsgeschäft Corporate Solutions trug 642 Mill. Dollar Gewinn bei.

Branchenprimus Münchener Rück sieht sich trotz deutlich stärkerer Belastung durch Großschäden auf gutem Weg zum angestrebten Jahresgewinn von fünf Milliarden Dollar für 2004.