est Moskau – Die aufstrebende russische Finanzholding TCS Group hat trotz eines schwierigen Umfeldes im zweiten Quartal abermals ein starkes Ergebnis erzielt. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 10,2 Mrd. Rubel (118 Mill. Euro), wie das Unternehmen, das sich aus der Online-Bank Tinkoff Bank und der Tinkoff-Versicherung zusammensetzt, am Donnerstag mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet dies ein Plus von 24,7 %, gegenüber dem ersten Quartal 2020 immer noch eine Steigerung von 13 %. Analysten hatten mit keiner Steigerung gerechnet. Auch für das gesamte erste Halbjahr steht ein Gewinnzuwachs um ein Viertel auf 19,3 Mrd. Rubel (223 Mill. Euro) zu Buche. Starke NettozinserträgeAls stark erwiesen sich im zweiten Quartal die Nettozinserträge von 26,1 Mrd. Rubel (301 Mill. Euro), ein Plus von 19 % gegenüber 2019. Dies verdanke sich der stabilen Mischung im Kreditportfolio, wie Elena Tsareva, Analystin bei BCS Global Markets, anmerkt. Und zwar vor dem Hintergrund, dass das Kreditvolumen zwar gegenüber dem Vorjahr gestiegen, gegenüber dem ersten Quartal aber leicht gesunken sei. Auch die Einnahmen bei Gebühren seien mit 5,1 Mrd. Rubel (58,9 Mill. Euro) laut Tsareva “überraschend hoch” (plus 18 % gegenüber 2019) ausgefallen. Progressivster BankkonzernDie Holding TCS gilt als Russlands progressivster Branchenkonzern, weil sie als Erste ihre Geschäfte nur online abwickelt. Dies kommt ihr auch in der Coronakrise, von der Russland hart getroffen ist, zugute.Für das Gesamtjahr bleibt TCS aber vorsichtig und hält an der im Mai auf 30 bis 35 Mrd. Rubel (346 bis 404 Mill. Euro) gesenkten Gewinnprognose fest. Zuvor hatte sie 42 Mrd. Rubel (485 Mill. Euro) prognostiziert.