"S & K-Schaden im Milliardenbereich"

Anwaltskanzlei erwartet weitere Razzien in Emissionshäusern

"S & K-Schaden im Milliardenbereich"

la Frankfurt – Nach Schätzungen der Hamburger Anwaltskanzlei Gröpper Köpke Rechtsanwälte könnten von dem Betrugsskandal bei der Frankfurter Immobilienfirma S & K Sachwerte Gruppe über 100 000 Anleger betroffen sein mit einem Gesamtschaden von bis zu 4 Mrd. Euro. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft, die am Dienstag in diesem Fall eine bundesweite Razzia durchgeführt und sechs Verdächtige festgenommen hatte, darunter die beiden S & K-Gründer Stephan Schäfer und Jonas Köller, hatte von Tausenden Anlegern und einem Schaden von über 100 Mill. Euro gesprochen. Ermittelt wird wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs mit Kapitalanlagen und Untreue. S & K soll mittels eines Schneeballsystems Anleger betrogen haben. Die Anlegergelder sind nach Vermutungen der Staatsanwaltschaft in einen exzessiven Lebensstil, große Partys und teure Autos geflossen.Neben S & K sind weitere Emissionshäuser betroffen. Von der Staatsanwaltschaft bereits durchsucht wurden die Geschäftsräume des Hamburger Fondsinitiators United Investors sowie die der ursprünglich zur DCM Deutsche Capital Management gehörenden DCM Service und DCM Verwaltungs GmbH, die im Juni 2012 an S & K veräußert wurden. Die DCM wehrt sich unterdessen gegen eine Schädigung ihres Rufes und erklärt, derzeit lasse sich noch nicht beurteilen, ob Anleger von DCM-Immobilien- und Dachfonds geschädigt worden seien.Die Gruppe betont, es gebe keine personellen oder kapitalmäßigen Verflechtungen mit S & K. Einziger Verbindungspunkt sei der Verkauf der beiden Töchter. Nach der Transaktion habe S & K unter dem Dach der DCM Service (heute MCS Service) die Anlegerverwaltung einiger DCM-Fonds genommen. Ebenso sei die Geschäftsführung einzelner Fonds durch die Übernahme in die Verantwortung der S & K übergegangen. Gröpper Köpke Rechstanwälte erwarten, dass es weitere Großrazzien geben wird, vor allem bei der FIHM und der SHB Innovative Fondskonzepte. Die FIHM ist die Mutter der SHB-Fonds, bei der sich S & K den Angaben zufolge erst kürzlich eingekauft hat. Danach sei es zum Streit gekommen, da der Beirat mehrerer SHB-Fonds der neuen Geschäftsführung vorgeworfen habe, Schrottimmobilien aus dem S & K-Portfolio zulasten der SHB-Anleger in SHB-Fonds verschieben zu wollen, schreibt die Kanzlei.Laut Gröpper Köpke hat DCM 45 Fonds der S & K platziert und damit bei 96 000 Anlegern ca. 2,14 Mrd. Euro eingesammelt, United Investors derweil mit vier S & K-Fonds bei mehreren tausend Anlegern bis zu 70 Mill. Euro. SHB habe bis zu 1 Mrd. Euro von knapp 30 000 Anlegern erhalten, heißt es. Die Anwälte befürchten, dass dies erst die Spitze des Eisbergs ist.