SaarLB stimmt im Ausblick auf 2021 Moll-Töne an
bn Frankfurt
Als eines der ersten Kreditinstitute richtet die SaarLB explizit ihren Blick in die fernere Zukunft in der Frage, wann die Coronaseuche überstanden ist. Die Bank gehe davon aus, „dass die Auswirkungen der Pandemie 2021 anhalten und sich mindestens noch bis ins Jahr 2022 fortsetzen werden“, heißt es im am Freitag publizierten Geschäftsbericht. Die mittlerweile erfolgten Zulassungen von Impfstoffen ließen „mittelfristige Besserung erwarten, wobei sich ein positiver Effekt frühestens Ende 2021/Anfang 2022 einstellen dürfte, da derzeit weder ausreichend Impfserum noch eine ausreichende Impfakzeptanz seitens der Bevölkerung festzustellen ist“.
Vor diesem Hintergrund plant die Bank für das laufende Jahr eine nochmals höhere Risikovorsorge ein, deren Ergebniseffekte eine Auflösung von Vorsorgereserven nach Paragraf 340f HGB indes kompensieren soll. Infolge solcher Auflösungen prognostiziert das größte Kredit- und Pfandbriefinstitut im Saarland für 2021 vor Steuern ein wesentlich höheres Ergebnis als 2020. „Bereinigt um die geplanten Ergebniseffekte“ werde der Bruttogewinn indes „voraussichtlich wesentlich unter dem Vorjahr liegen“, wird mitgeteilt.
Im vergangenen Jahr hat die Pandemie der SaarLB höhere Belastungen aus dem Bewertungsergebnis und bei eigentlich stabilen Erträgen einen Ergebnisrückgang beschert. So fiel das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit um 16% auf 37,6 Mill. Euro, während die operativen Erträge sich um gerade einmal 1% auf 140 Mill. Euro ermäßigten (s. Tabelle). Bereinigt um Zuführungen und Auflösungen versteuerter Reserven nach Paragraf 340f und Paragraf 340g HGB steht allerdings ein Einbruch des Vorsteuerergebnisses um gut die Hälfte auf 37,4 Mill. Euro zu Buche. Wegen der Pandemie habe die Bank bereits damit gerechnet, dass die ursprüngliche Erwartung von 48,3 Mill. Euro verfehlt werde.
Zu Buche schlug neben einer erhöhten Risikovorsorge im Kreditgeschäft ein „wie erwartet gegenüber dem Vorjahr deutlich geringer ausgefallenes“ Wertpapierergebnis, wie die Bank berichtet. Sie führt dies auch auf einen negativen Basiseffekt zurück. Denn im ersten Halbjahr 2019 hatte das Institut „zur Stärkung der Kapitalbasis in größerem Umfang Wertpapierverkäufe getätigt“, die sich 2020 nicht wiederholten. Im Kreditgeschäft prägten Einzelwertberichtigungen bei Firmenkunden sowie Projektfinanzierungen das Bewertungsergebnis. „Zusammenfassend war die Geschäftsentwicklung der SaarLB im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem schwierigen Umfeld auf einem nach unserer Einschätzung noch angemessenen Niveau“, heißt es.
Saar LB | ||
Kennzahlen nach HGB | ||
in Mill. Euro | 2020 | 2019 |
Zinsüberschuss | 133,2 | 127,8 |
Provisionsüberschuss | 6,7 | 10,5 |
Erg. des Handelsbestands | 0,5 | 0,2 |
sonst. betriebl. Ergebnis | − 0,3 | 3,2 |
Verwaltungsaufwand | 79,7 | 82,6 |
Bewertungsergebnis | −22,8 | −14,2 |
Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit | 37,6 | 44,8 |
Außerordentl. Ergebnis | −0,6 | −0,3 |
Ergebnis vor Steuern | 37 | 44,5 |
Steuern | 18,4 | 23,2 |
Jahresüberschuss | 18,6 | 21,3 |
Cost-Income-Ratio (%) | 56,9 | 58,3 |
Harte Kernkapitalquote (%) | 13,1 | 13,0 |
Börsen-Zeitung |