SaarLB weist kräftige Ergebnissteigerung aus

Schub durch Fair-Value-Bewertungen - Gewinnrücklagen aufgefüllt - Eigentümer ohne Dividende

SaarLB weist kräftige Ergebnissteigerung aus

cw Saarbrücken – Die SaarLB, die kleinste Landesbank in Deutschland, hat ihr Ergebnis 2012 vor Steuern auf 82 Mill. Euro mehr als vervierfacht und das Nachsteuerergebnis, das rund 59 Mill. Euro betrug, immerhin noch mehr als verdoppelt.Diese Verbesserung wurde in erster Linie aus der kräftigen Verbesserung des Ergebnisses aus der Fair-Value-Bewertung gespeist. Dieser Posten drehte von – 16 Mill. Euro auf + 37 Mill. Euro. Mitentscheidend dafür waren der SaarLB zufolge positive Entwicklungen bei den Swap- und Derivatebewertungen und vor allem bei den zur Fair-Value-Option bewerteten Wertpapieren, die damit Negativentwicklungen in den Vorjahren wieder aufgeholt haben. Werner Severin, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, betonte in der Jahrespressekonferenz jedoch, dass die Bank nicht allein von den Fair-Value-Effekten profitiere. Wenn man diese Effekte ausklammere und das nachhaltige Ergebnis betrachte, zeige sich, dass die Bank ihre Kernrentabilität seit Jahren steigere.So legte der Zinsüberschuss im vergangenen Jahr um 13,6 % auf knapp 139 Mill. Euro zu, was – wie in den Vorjahren – auf Steigerungen der Zinskonditionenbeiträge im Firmenkundengeschäft sowie in der Immobilien- und Projektfinanzierung zurückgeht.Der Provisionsüberschuss allerdings sank um 4 % auf rund 7 Mill. Euro. Vorstandschef Christian Buchbinder begründete dies zum Großteil mit gestiegenen Provisionsaufwendungen im Kredit- und Bauspargeschäft. Besonders für verbesserte Vermittlungsleistungen der Sparkassen seien höhere Provisionen gezahlt worden. Zudem seien bei der Landesbausparkasse Saar die Provisionsaufwendungen aufgrund des kräftig gestiegenen Bausparneugeschäfts um 19 % geklettert. Hieraus ergäben sich künftig aber höhere Zinsüberschüsse.Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft hat die SaarLB deutlich um über 14 % auf 33 Mill. Euro aufgestockt, lag damit laut Geschäftsbericht aber immer noch unter den Planungen für 2012. Erfolge verzeichnete die SaarLB auch auf der Kostenseite, was sich in der verbesserten Kosten-Ertrags-Relation niederschlägt. Der Vorstand äußerte sich erfreut über eine “sehr komfortable” Liquiditätssituation. Die Kernkapitalquote legte auf 10,6 (9,9) % zu, der Solvabilitätskoeffizient auf 11,8 (11,4) %. Buchbinder zufolge ermöglicht das für die Gewinnverwendung maßgebliche HGB-Ergebnis eine Eigenkapitalstärkung um 30,3 Mill. Euro. Die Landesbank wird ihre stillen Einlagen vollständig bedienen. Die in der Finanzkrise beanspruchten Gewinnrücklagen können fast komplett wieder aufgefüllt werden. Die SaarLB, die zu 49,9 % der BayernLB, zu 35,2 % dem Land Saarland und zu 14,9 % dem Sparkassenverband Saar gehört, verzichtet daher nochmals auf eine Dividendenzahlung.