Schadenersatzklage gegen die EZB
Der italienische Investor und frühere Großaktionär der Genueser Krisenbank Carige, Malacalza Investimenti sowie der Anteilseigner Vittorio Malacalza, haben vor dem Europäischen Gerichtshof eine Schadenersatzklage gegen die Europäische Zentralbank (EZB) eingereicht. Sie fordern 875 Mill. Euro. Die Kläger werfen der EZB vor, mit ihrer Intervention bei Carige Anfang 2019 der Bank und ihren Aktionären schweren Schaden zugefügt zu haben. Die EZB hatte das vor dem Konkurs stehende Institut unter Zwangsverwaltung gestellt und drei Kommissare eingesetzt. Ende 2019 waren der Einlagensicherungsfonds der italienischen Privatbanken Fitd, der heute 80% der Anteile hält, und die genossenschaftliche Bankenholding Cassa Centrale Banca (CCB) bei Carige eingestiegen. Im Zuge der damit verbundenen Kapitalerhöhung schmolz der Malacalza-Anteil von 27,6 auf 2% zusammen. Malacalza Investimenti fordert in einem weiteren Verfahren vor einem Gericht in Genua 486,6 Mill. Euro vom Fitd und der CCB. Die Mailänder Staatsanwaltschaft ermittelt wegen angeblicher Bilanzfälschungen.