WERTBERICHTIGT

Schamesröte beim Kartell

Börsen-Zeitung, 8.12.2016 Es muss schon eher deftig und zum Teil vulgär gewesen sein, wie die Trader der am Euribor-Kartell beteiligten Banken über zweieinhalb Jahre lang miteinander kommuniziert und sensible Daten übers Handelsgeschäft ausgetauscht...

Schamesröte beim Kartell

Es muss schon eher deftig und zum Teil vulgär gewesen sein, wie die Trader der am Euribor-Kartell beteiligten Banken über zweieinhalb Jahre lang miteinander kommuniziert und sensible Daten übers Handelsgeschäft ausgetauscht haben. Rot würde sie werden, wenn sie Genaueres wiedergeben müsse, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager gestern in Brüssel. Worum es bei dem Austausch über Chat-Räume oder Instant-Messaging-Dienste aber grundsätzlich ging, war eindeutig: Der Euribor sollte manipuliert und zum eigenen Vorteil nach oben oder unten getrieben werden. Zum Teil Wochen im Voraus wurden für einzelne Tage entsprechende Verabredungen getroffen. Mit vier Banken hatte Vestager schon Vergleiche geschlossen. Nun brummte sie auch den anderen drei Kartellbeteiligten saftige Geldstrafen auf. Es ist erstaunlich, das sich die Verantwortlichen dieser Banken weiter uneinsichtig zeigen. Eigentlich sollten sie es sein, denen die Schamesröte im Gesicht steht – für die Vertrauensverluste, die sie mit ihren Manipulationen im Markt verursacht haben.ahe