WERTBERICHTIGT

Schiffsbank ahoi!

Börsen-Zeitung, 8.10.2013 Man muss schon gewaltig antizyklisch veranlagt sein, um in diesen lausigen Schifffahrtszeiten eine neue Spezialbank auf Kiel zu legen. Die HSH Nordbank würde jedenfalls liebend gerne den zweifelhaften Superlativ des...

Schiffsbank ahoi!

Man muss schon gewaltig antizyklisch veranlagt sein, um in diesen lausigen Schifffahrtszeiten eine neue Spezialbank auf Kiel zu legen. Die HSH Nordbank würde jedenfalls liebend gerne den zweifelhaften Superlativ des weltgrößten Schiffsfinanzierers einer anderen Adresse ans Revers heften. Nur das wird leider auf Jahre hinaus nicht klappen. Dieses toxische Zeug baut sich nur langsam ab. Was um alles in der Welt treibt dann eine norwegisch-deutsche Investorengruppe dazu, sich mit einer Neugründung im Schiffskredit zu versuchen? Ist das Lemming-Virus wieder ausgebrochen? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Schiffe können heute etwa zur Hälfte der Preise neu geordert werden, die noch vor zwei Jahren fällig wurden. Die größten Probleme bei den etablierten Schiffsbanken machen ja bekanntlich genau die Schiffe, die vor Jahren zu exorbitant hohen Preisen geordert wurden. Eine Neugründung muss sich mit diesen Altlasten nicht herumschlagen. Und kleinere Reedereien würden fast jede Finanzierungskondition akzeptieren. Deshalb könnte es aufgehen.m.