Schockstarre in Monheim
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Das Moratorium über die Bremer Greensill Bank könnte die Stadt Monheim am Rhein teuer zu stehen kommen. Vom Säugling bis zum Greis könnte auf jeden Einwohner eine Belastung von 933,59 Euro entfallen, sofern sich das von Bürgermeister Daniel Zimmermann in einer Mail an die Ratsmitglieder skizzierte Worst-Case-Szenario bewahrheiten sollte. Denn um Negativzinsen zu vermeiden, die immer mehr Banken ihren Einlagekunden in Rechnung stellen, hatte die mittelgroße Stadt insgesamt 38 Mill. Euro bei dem Bremer Institut angelegt.
„Es könnte sein, dass der komplette Ausfall des angelegten Geldes droht“, warnt der 38-jährige Zimmermann, der seit seiner Schulzeit der von ihm mitgegründeten lokalen Jugendpartei Peto angehört, die seit 2014 auch die absolute Mehrheit im Stadtrat stellt. Laut der vom Rat beschlossenen Anlagenrichtlinie darf die Stadtverwaltung nur bei solchen Banken Geld anlegen, die durch die Einlagensicherung vor Ausfall geschützt sind. Seit dem 1. Oktober 2017 schützt diese jedoch nur noch Privatpersonen und keine Gebietskörperschaften mehr. In einem Sonderprüfungsverfahren soll das Rechnungsprüfungsamt in der kommenden Woche feststellen, ob mit dieser oder anderen Anlagen gegen die Richtlinie verstoßen wurde.