Schwache Sachversicherung verhagelt Swiss Re das Quartal
Reuters Zürich – Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hat mit einem unerwartet schwachen Abschneiden der größten Geschäftssparte Schadenversicherung enttäuscht. Zwar verdiente die Nummer 2 der Branche von April bis Juni unter dem Strich mit 820 (802) Mill. Dollar etwas mehr als ein Jahr zuvor, wie Swiss Re mitteilte. Doch die Sachversicherung arbeitete nur dank der Auflösung nicht mehr benötigter Schadenreserven rentabel. Konzernweit lagen die Prämieneinnahmen im zweiten Quartal mit 7,1 Mrd. Dollar 6 % unter Vorjahresniveau.Von Menschen verursachte Schäden kosteten den Konzern mehr als 300 Mill. Dollar. Zudem kämpft das Sachversicherungsgeschäft mit Preisrückgängen und es fielen höhere Steuern an. Der Spartengewinn sank um fast ein Fünftel auf 453 Mill. Dollar. Die Anleger reagierten verschnupft, die Swiss-Re-Aktien waren mit einem Kursabschlag von 3 % der größte Verlierer unter den europäischen Versicherungswerten.Analysten monierten neben den hohen durch Menschen verursachte Schäden auch höhere Kosten. Der Konzern musste mehr Geld ausgeben, um Rückversicherungsverträge abzuschließen.Der Geschäftsausblick ist verhalten. “Zweifellos sind die aktuellen Marktbedingungen schwierig”, erklärte Swiss-Re-Chef Michel Liès. Vor allem in der Katastrophenversicherung kämpfen die großen Rückversicherer mit Konkurrenz durch branchenfremde Anbieter. Swiss Re forciert deshalb das Geschäft mit maßgeschneiderten Versicherungslösungen für große Kunden. Die Sparte Corporate Solutions schnitt mit 72 Mill. Dollar Gewinn deutlich besser ab als vor einem Jahr. Im neu ausgerichteten Lebensversicherungsgeschäft verfünffachte sich der Gewinn nahezu auf 218 Mill. Dollar.