Schweden erlöst 2,5 Mrd. Euro bei Rückzug aus Nordea Bank
m. Hamburg – Das hohe Kursniveau bei der skandinavischen Großbank Nordea hat der schwedische Staat zu einem Komplettausstieg genutzt: Über ein beschleunigtes Bookbuilding wurde das restliche Paket von 7,0 % abgegeben und dadurch 21,6 Mrd. skr (2,5 Mrd. Euro) eingespielt. Je Aktie wurden 76 skr eingenommen, was einen Abschlag von rund 4 % auf den Schlusskurs vom Dienstag (79,20 skr) bedeutet. Sofort nach Handelsbeginn am Mittwoch gab die Notiz um 3 % auf 76,80 skr nach.Schweden wurde von Mannheimer Swartling und Morgan Stanley beraten. Bookrunner waren Morgan Stanley, Bank of Amerika Merrill Lynch, Carnegie und Goldman Sachs. Insgesamt fielen bei der Ausstiegstransaktion Kosten von 28,8 Mill. skr (3,3 Mill. Euro) an. Dies entsprach 0,1 % des gesamten Transaktionswertes.Der Staat sei kein guter Eigentümer von Banken, erklärte der für den Finanzmarkt Schwedens zuständige Minister Peter Norman bei einer Pressekonferenz. Es sei die Rolle des Staates, Banken zu regulieren und nicht einzelne Banken zu kaufen. Bankaktien seien zudem Risikopapiere. Das staatliche Engagement war ein Restant aus der schwedischen Bankenkrise im Jahr 1990.Der Komplettausstieg erfolgte kurz nach Auslauf der Lock-up-Periode von 90 Tagen. In einer ersten Aktion hatte Schweden Ende Juni ihre Beteiligung zunächst auf 7,0 (13,5) % reduziert. Dabei waren 230 Millionen Aktien zu 75 skr abgegeben worden. Das restliche Paket umfasste 284,2 Millionen Aktien.Bislang war der schwedische Staat nach dem finnischen Versicherungskonzern Sampo, der 21,4 % hält, der zweitgrößte Aktionär. Ursprünglich war er bei dem Vorläuferinstitut Nordbanken mit 100 % beteiligt. Die spätere Nordea Bank ging aus der Fusion der schwedischen Nordbanken mit der finnischen Merita hervor. Später kamen grenzüberschreitende Fusionen mit der norwegischen Christiania Bank og Kreditkasse und der dänischen Unibank hinzu, wodurch der schwedische staatliche Anteil sich auf 18,3 % verwässerte. Im Zuge einer Kapitalerhöhung ging der Staatsanteil 2009 auf 19,8 % nach oben. 2011 erfolgte dann ein Rückzug auf 13,5 %. Insgesamt wurden beim stufenweisen Ausstieg 60,1 Mrd. skr (6,9 Mrd. Euro) eingespielt. Die frei werdenden Mittel will Schweden zur Schuldenreduzierung einsetzen.