Schweizer Banken hoffen auf Brasilien
Bloomberg Zürich – Schweizer Banken machen sich in Brasilien die Private-Banker abspenstig. UBS und Credit Suisse haben dort ihren Personalbestand im Wealth Management in den vergangenen zwölf Monaten um 10 % aufgestockt und wollen weitere Mitarbeiter einstellen. Auch die Julius-Bär-Gruppe und der Vermögensverwalter Pictet haben ihre personelle Schlagkraft verstärkt. “Es ist ein echter Tsunami”, sagte Sylvia Coutinho, Leiterin des Private-Banking-Geschäfts der Zürcher UBS in Lateinamerika.UBS und Credit Suisse sind beide auf der Suche nach weiteren neuen Mitarbeitern, da die Nachfrage nach Finanzberatung und neuen Investmentkategorien in dem südamerikanischen Land zunimmt. Das Interesse an der Finanzbetreuung wohlhabender Brasilianer stieg bereits vor der Verabschiedung einer Rentenreform, welche die Notwendigkeit privater Altersvorsorge erhöht. Rekordtiefe Zinsen haben viele Anleger dazu veranlasst, von traditionellen Staatsanleihen und Sparkonten auf exotischere Anlagen umzusteigen.Um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können, jagen die Schweizer Banken sich gegenseitig die Leute ab. Zu den Neueinstellungen bei Pictet in Zürich gehört etwa der ehemalige Brasilien-Chef von Julius Bär, Marc Braendlin. Credit Suisse geht davon aus, dass die Zahl der Millionäre in Brasilien bis 2024 um 23 % auf 319 000 steigen wird.