Schweizer Bezahl-Apps vor Fusion

Paymit und Twint könnten zusammengehen für standardisierte Lösung

Schweizer Bezahl-Apps vor Fusion

dpa-afx Zürich – Die beiden Schweizer Bezahl-Apps Paymit und Twint könnten bald zusammengelegt werden. Die involvierten Parteien hätten Sondierungsgespräche bezüglich einer “gemeinsamen Lösung für digitale Zahlungsverkehrsleistungen in der Schweiz” aufgenommen, wie einer am Mittwoch publizierten Mitteilung zu entnehmen ist. Über erste Ergebnisse dieser Gespräche soll “bis spätestens Anfang Mai” informiert werden. In der Zwischenzeit gehe die Entwicklung der beiden Lösungen unverändert weiter, heißt es. In GesprächenBeteiligt an den Gesprächen sind die fünf größten Schweizer Banken Credit Suisse, PostFinance, Raiffeisen, UBS und ZKB, die Finanzinfrastrukturdienstleisterin Six und die Handelskonzerne Coop und Migros sowie die Swisscom. Unter den Parteien bestehe Einigkeit, dass Gespräche zur Evaluation einer an die schweizerischen Anforderungen angepassten Lösung “sinnvoll und notwendig” seien, heißt es in der Mitteilung.Ziel der Gespräche sei es, den Schweizer Konsumenten und dem Handel eine “integrierte und standardisierte Lösung zum digitalen Zahlungsverkehr anzubieten”. Die gemeinsame Lösung könnte von allen Kundinnen und Kunden verwendet werden und stünde sämtlichen Händlern, Banken, Herausgebern von Zahlkarten sowie weiteren Marktteilnehmern offen, so die Mitteilung. Bestehende Kundenverträge könnten “lösungsabhängig” überführt werden.Die Paymit-App wird von der Six entwickelt und war gemeinsam mit UBS und ZKB lanciert worden. Angeschlossen haben sich mittlerweile auch die Raiffeisen-Gruppe sowie weitere Kantonalbanken.Auch die Swisscom hatte nach dem Scheitern einer eigenen Bezahl-App ihre Teilnahme an Paymit angekündigt. Hinter Twint steht dagegen die Postfinance, die ebenfalls eine Reihe weiterer Banken für ihre Lösung gewinnen konnte. Die Twint-App ist unter anderem bereits in den Coop-Geschäften einsetzbar. Internationale KonkurrenzKonkurrenz um das “digitale Portemonnaie” der Schweizerinnen und Schweizer droht allerdings auch aus dem Ausland: Bezahllösungen für das Handy gibt es auch von Technologieunternehmen wie Apple, Google oder Samsung. Das Apple-Pay-System für das in der Schweiz stark verbreitete iPhone ist etwa in den USA, aber auch in Großbritannien, Kanada und Australien lanciert worden. Über einen allfälligen Start in der Schweiz hat sich Apple stets in Schweigen gehüllt.