Schweizer Nationalbank holt im dritten Quartal auf

Schwächerer Franken beflügelt

Schweizer Nationalbank holt im dritten Quartal auf

dz Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist für das dritte Quartal des Jahres einen Gewinn von 16,2 Mrd. sfr aus. Damit hat sich der Verlust aus den ersten sechs Monaten auf 33,9 Mrd. sfr verringert. Ausschlaggebend für die Ergebnisse der SNB ist der Wechselkurs des Franken gegenüber dem Euro und dem Dollar. Die von der Notenbank gehaltenen Devisenanlagen im Wert von rund 540 Mrd. sfr sind zu 42 % in Euro- und zu 33 % in Dollar-Anlagen investiert. Wechselkursveränderungen in diesen beiden Währungen wirken sich entsprechend stark auf die Erfolgsrechnung aus. Im Berichtsquartal verteuerte sich die US-Valuta zum Franken um knapp 4 % auf 0,98 sfr per Ende September und der Euro um nahezu 5 % auf 1,09 sfr per Ende September.In den ersten sechs Monaten des Jahres hatten sich diese beiden Währungen zum Franken massiv abgeschwächt, nachdem die SNB am 15. Januar den Euro-Mindestkurs von 1,20 sfr aufgehoben hatte. Die seither sukzessive eingetretene Normalisierung der Schweizer Valuta hat sich offensichtlich nicht ganz von allein ergeben. Die Zunahme der Devisenanlagen seit Jahresbeginn um rund 10 % ist ein deutliches Indiz, dass die SNB weiterhin auch direkt im Devisenmarkt interveniert, um den Franken zu schwächen.Der immer noch sehr hohe Neunmonatsverlust ist eine schlechte Nachricht für Bund und Kantone, die unter den derzeitigen Bedingungen keine Ausschüttung erhalten würden. Per Ende 2014 lagen in der Ausschüttungsreserve der SNB 27,5 Mrd. sfr. Nach Verrechnung mit dem negativen Zwischenergebnis per Ende September ergibt sich ein Minus von 6,4 Mrd. sfr. Die geltende Ausschüttungsvereinbarung zwischen dem Bund und der SNB sieht vor, dass die Ausschüttungsreserve mindestens einen positiven Saldo aufweisen muss, damit eine Auszahlung erfolgen kann.Vor einer Gewinnverteilung wird die SNB aber noch die jährliche Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven vornehmen, die im Mittel der vergangenen drei Jahre etwa 3 Mrd. sfr pro Jahr betrug. Die SNB müsste also bis Ende Dezember noch einen Gewinn von rund 10 Mrd. sfr einfahren, damit die Ausschüttungsdiskussion überhaupt beginnen kann. Eine Prognose ist mit Blick auf die unberechenbaren Devisenmärkte nicht möglich. Fest steht nur, dass die Entwicklung im Oktober wenig hilfreich war. Der Franken hat sich seit Ende September nicht weiter abgeschwächt.