Schweizerische Nationalbank erhöht Rückstellungen

Puffer beträgt 8 Prozent des Währungsportfolios

Schweizerische Nationalbank erhöht Rückstellungen

Reuters Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verstärkt angesichts ihrer wachsenden Bilanz den Puffer gegen mögliche Verluste. Die Notenbank erhöht ihre Rückstellungen für ihre mehrere Hundert Milliarden Franken umfassenden Währungsreserven, wie sie am Montag mitteilte. Für die Notenbank sinkt dadurch der Spielraum, Dividenden an ihre Eigentümer auszuschütten – darunter die Kantone. Bilanzsumme wächstDie höheren Puffer sind der Geldpolitik der SNB geschuldet: Sie versucht, mit Käufen von Fremdwährungen wie Euro oder Dollar den Franken zu schwächen. Denn ein teurer Franken schadet der exportorientierten Schweizer Wirtschaft. Doch als Folge dieser Interventionen wächst die Bilanz der Notenbank: Sie war zum Ende des dritten Quartals mit 720 Mrd. sfr (671 Mrd. Euro) bereits größer als die Schweizer Wirtschaftsleistung. 666 Mrd. sfr davon entfielen auf die Devisenreserven. Schon früher hat die SNB für dieses Währungsportfolio Rückstellungen gebildet. Die Höhe orientierte sich am durchschnittlichen nominellen Wirtschaftswachstum der Schweiz in den vergangenen fünf Jahren. 4,6 Mrd. sfr mehrDas Doppelte dieses Wertes hatte die Notenbank als Ausgangspunkt für die Rückstellungen genommen. Für 2016 würde sich damit eine Rückstellung von 3,8 % der Währungsreserven ergeben. Das erschien dem Aufsichtsgremium der SNB – dem Bankrat – angesichts der großen Bilanz als zu gering. Er entschied daher, künftig Rückstellungen von mindestens 8 % des Währungsportfolios zu bilden. “Damit wird auch in Perioden mit tiefen nominalen BIP-Zuwachsraten sichergestellt, dass die Rückstellungen ausreichend alimentiert werden und die Bilanz gestärkt wird”, erklärte die SNB. Für das laufende Jahr ergibt sich so ein Anstieg der Rückstellungen um 4,6 Mrd. sfr auf 62,8 Mrd. sfr. Ihr provisorisches Jahresergebnis will die Notenbank am 9. Januar veröffentlichen.