PERSONEN

Scope erweitert Personaltableau und Produktpalette

Von Bernd Neubacher, Frankfurt Börsen-Zeitung, 21.10.2014 Die Ratingagentur Scope baut ihr Personaltableau und ihre Produktpalette aus. Wie die Gesellschaft am heutigen Dienstag ankündigen will, wird sie künftig neben alternativen Investmentfonds,...

Scope erweitert Personaltableau und Produktpalette

Von Bernd Neubacher, FrankfurtDie Ratingagentur Scope baut ihr Personaltableau und ihre Produktpalette aus. Wie die Gesellschaft am heutigen Dienstag ankündigen will, wird sie künftig neben alternativen Investmentfonds, Unternehmen, strukturierten Finanzierungen und Finanzinstituten auch Pfandbriefe mit Bonitätsnoten versehen. Zudem will Scope im kommenden Jahr das Geschäft in den Rating-Segmenten Corporates sowie Projektfinanzierungen und alternative Investmentfonds forcieren, wie Torsten Hinrichs, ehemaliger Deutschland-Chef von S & P und seit knapp zwei Monaten Chief Executive Officer von Scope Ratings, der Börsen-Zeitung erklärte. Projektfinanzierungen und alternative Investmentfonds betrachte Scope dabei als einen Bereich, würden etwa Flugzeuge doch entweder mit Hilfe des einen oder des anderen Instruments finanziert.Mit den strategischen Initiativen einher geht ein personeller Aufbau. Scope, die derzeit 65 Leute beschäftigt, davon rund 60 % Analysten, informiert über die Einstellung von sechs neuen Mitarbeitern. Dabei verfolgt das Unternehmen weiterhin den Ansatz, bekannte Namen der Konkurrenz abspenstig zu machen. So wird Karlo Fuchs, 47 und 15 Jahre lang Senior Director für Covered-Bond-Ratings bei S & P, ab sofort bei Scope als Head of Covered Bonds die Analyse von Pfandbriefen verantworten. Die Bedeutung von Pfandbriefen wird zunehmen, meint Scope. Sie genössen vor allem bei sicherheitsorientierten Investoren hohes Ansehen. Banken schätzten Pfandbriefe als günstige und langfristige Refinanzierungsform, wird argumentiert. Mit derzeit über 2,6 Bill. Euro stellten Pfandbriefe eine der bedeutendsten Asset-Klassen dar. Stapf kommt von S & PFerner soll Florian Stapf, 48, als Executive Director die Business-Development-Aktivitäten für Ratings von Unternehmen, Banken und deren Anleihen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Skandinavien leiten. Stapf hat 14 Jahre lang das Client Business Management und die Vertriebsstrategie für die Bereiche Corporates und Financial Institutions bei S & P verantwortet. Carlos Ignacio Terré Alonso, 46, wird unterdessen als Executive Director das Structured Finance Team von Scope erweitern. Er arbeitete zuletzt als Director Structured Finance bei Fitch Ratings in Madrid. Zudem kommt Michael John Mackenzie, 54, als Executive Director zu Scope, wo er den Vertrieb im Bereich strukturierter Finanzierungen verstärken soll; Mackenzie führte als Head of Business Development für die Regionen Osteuropa, Naher Osten und Afrika (EEMEA) die Vertriebsaktivitäten in diesem Bereich sowohl bei den Konkurrenten von DBRS als auch bei S & P in London.Außerdem überwacht ab sofort Annick Poulain Thomas, 43, nach 19 Jahren Tätigkeit für Moody’s, zuletzt als Managing Director für strukturierte Finanzierungen, die Entwicklung der Rating-Methodik. Sie soll sicherstellen, dass Ratings segment übergreifend konsistent sind. Christian Werner, 44, schließlich wird als Chief Human Resource and Public Affairs Officer das Personalressort leiten. Er kommt von der Allianz-Gruppe. “Wir haben an allen Fronten die Professionalität hochgefahren”, sagt Hinrichs zu den Berufungen. Vor Fuchs, Stapf, Terré Alonso, Mackenzie, Poulain Thomas und auch Scope-Chef Hinrichs hatte Scope bei der großen Konkurrenz bereits Sam Theodore abgeworben, der das Bankenteam bei Moody’s geführt hatte, ferner Stefan Bund, der das Rating von strukturierten Finanzierungen bei Fitch verantwortet hatte. Die Reputationslücke füllen”Um die Reputationslücke zu den großen Ratingagenturen zügig zu schließen, setzen wir auf anerkannte Experten mit langer Erfahrung in der Ratingbranche”, erklärt Hinrichs. Bis Anfang 2015 sollen seinen Angaben zufolge noch drei bis vier Berufungen im Bereich Corporates und Projektfinanzierungen sowie alternative Investmentfonds folgen. Dann habe Scope die erforderliche Personalstärke fürs Erste erreicht: “Alles andere wird Arrondierung sein, aber nicht strategisch.”