Scope will europäisch bleiben
lee Frankfurt – Die Berliner Ratingagentur Scope setzt auf ein Stiftungsmodell, um sich dauerhaft eine europäische Identität zu bewahren. Wie das als Herausforderer der in der letzten Finanzkrise in Misskredit geratenen angelsächsischen Ratingagenturen angetretene Unternehmen am Donnerstag mitteilte, haben der Gründer und Hauptaktionär Florian Schoeller sowie der Ankeraktionär Stefan Quandt 20 % des Grundkapitals der innerhalb der Gruppe für die unternehmerische Steuerungsfunktion zuständige Scope Foundation übertragen. Ziel der Stiftung sei es, langfristig sicherzustellen, dass neben den bestehenden Ankeraktionären niemand Einfluss auf die Strategie und Ausrichtung von Scope nehmen kann. Der Stiftungsvorstand unter dem Vorsitz des ehemaligen BayernLB-Chefs Gerd Häusler ist prominent besetzt: Mit von der Partie sind der frühere Fidelity-CIO Simon Fraser, Lorenzo Bini Smaghi, Aufsichtsratschef der Société Générale, der langjährige Leiter des Quandt/Klatten Family Offices, Johannes Fritz sowie Dieter Schenk, Aufsichtsrat von Fresenius uns Fresenius Medical Care.Dem sogenannten Honorary Board, das für die strategische Zielsetzung und die gesamteuropäische Ausrichtung von Scope Verantwortung übernehmen soll, gehören unter anderem der frühere Bundespräsident Horst Köhler, der frühere EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sowie der ehemalige Präsident der polnischen Nationalbank, Leszek Balcerowicz an.