Rückversicherer

Scor setzt nach turbulenter Phase auf neuen Strategieplan 

Rückversicherer Scor will mit Hilfe eines neuen Strategieplans die von Chefwechseln geprägten Turbulenzen der letzten zwei Jahre vergessen und sich dauerhaft von dem Verlust 2022 erholen.

Scor setzt nach turbulenter Phase auf neuen Strategieplan 

Scor präsentiert Strategieplan für Gesundung

Französischer Rückversicherer stellt Aktienrückkäufe und Sonderdividenden in Aussicht

wü Paris

Scor will mit Hilfe seines neuen Strategieplans von den günstigen Marktbedingungen profitieren und dauerhaft gesunden, nachdem ihm Naturkatastrophen 2022 den ersten Verlust seit 20 Jahren beschert hatten. Der französische Rückversicherer peilt nun für den Zeitraum 2024 bis 2026 eine Wachstumsrate des wirtschaftlichen Mehrwertes von 9% jährlich bei konstanten Zins- und Wechselkursraten an. Ein weiteres Ziel des Plans, den der neue Generaldirektor Thierry Léger Investoren Donnerstag präsentierte, ist eine Solvenzquote im optimalen Bereich von 185% bis 220%.

Léger, der sein Amt Anfang Mai als dritter designierter Generaldirektor von Scor innerhalb von nur zwei Jahren angetreten hat, will den Rückversicherer auch für die Zukunft umbauen und vereinfachen. Die Verwaltungsausgaben will er im Zeitraum 2023 bis 2026 stabil halten und die Kosten bis Ende 2026 um 150 Mill. Euro senken. Der Bereich Lebens- und Gesundheitsrückversicherung soll 2024 bis 2026 ein jährliches Ergebnis von 500 bis 600 Mill. Euro sowie 2026 einen operativen Bargeldfluss von 0,2 bis 0,4 Mrd. Euro erzielen. Für die Sparte Schaden- und Unfallrückversicherung strebt Scor in der Zeit 2023 bis 2026 ein jährliches Wachstum der Versicherungseinkünfte von 4% bis 6% an. Ihre kombinierte Netto-Schaden-Kosten-Quote soll 2024 bis 2026 weniger als 87% betragen.

Léger setzt weiter auf eine vorsichtige und nachhaltige Investitionspolitik. Er will die laufende Rendite der Investitionen 2026 auf 3,4% bis 3,8% steigern und 2024 bis 2026 eine Eigenkapitalrendite von mehr als 12% erreichen. Aktionären stellte er zudem mögliche Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht. Die Dividende für das laufende Jahr soll mindestens der Basisdividende des Vorjahres entsprechen, für das Scor Anteilseignern 1,40 Euro je Aktie gezahlt hat. Dazu könnten Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden kommen. Die Details dazu will der Rückversicherer im März nächsten Jahres bekanntgeben, wenn er die Bilanz für 2023 veröffentlicht.

Ihm sei seit seinem Amtsantritt aufgefallen, dass das Risiko nicht mehr im Zentrum von Scor stehe, sagte Léger der Wirtschaftszeitung "Les Echos". Er will nun dafür sorgen, dass der Rückversicherer wieder seine Rolle als Risikomanager übernimmt. Der Strategieplan sei vernünftig, urteilen die Analysten von Morgan Stanley. Auch bei Investoren kam er an, so dass die Aktie von Scor Donnerstag an der Börse von Paris 4,7% auf 29,61 Euro zulegte.

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