Schwedische Kreditwirtschaft

SEB legt im zweiten Coronajahr deutlich zu

Die SEB profitiert von einer drastisch gesunkenen Kreditrisikovorsorge und deutlich höheren Provisionseinnahmen im Assetmanagement im vergangenen Jahr. Der Jahresgewinn steigt um gut 60%.

SEB legt im zweiten Coronajahr deutlich zu

fir Frankfurt

Die SEB hat im vergangenen Jahr gut 60% mehr verdient als 2020. Die schwedische Großbank legte dank niedrigerer Kreditrisikovorsorge, höherer Zinseinnahmen und deutlich ausgeweiteter Provisionen ein Nachsteuerergebnis von 25,4 Mrd. skr (2,43 Mrd. Euro) vor. 2020 hatte die SEB freilich hoher Risikovorsorge wegen unter dem Strich einen Gewinneinbruch von 22% hinnehmen müssen.

Vorgeschlagen wird eine Dividende von 6,00 skr pro Aktie, was 51% des Nettogewinns von 2021 entspreche, sagte Vorstandschef Johan Torgeby laut Mitteilung von Donnerstag. Auch Aktienrückkäufe sind geplant: „2022 planen wir, je nach Marktbedingungen, eine Ausschüttung von 5 Mrd. bis 10 Mrd. skr durch Aktienrückkäufe.“ Das entspricht maximal annähernd 1 Mrd. Euro. Als Ziel gab er vor, den Gewinn pro Aktie steigern und langfristig eine Eigenkapitalrendite von 15% erreichen zu wollen. Für 2021 weist SEB hier 13,9% aus.

„Das Provisionsergebnis erreichte im Berichtsjahr ein Rekordniveau“, erklärte der CEO. Das führt er auf ein reges Geschäft mit Konzernen und einen Anstieg der verwalteten Vermögen um 27% gegenüber dem Vorjahr zurück.

Die Kreditrisikovorsorge betrug mit umgerechnet rund 50 Mill. Euro nur noch einen Bruchteil des 2020er-Werts von rund 585 Mill. Euro. Der SEB-Chef gibt sich zuversichtlich, dass sich die Kreditvorsorge auch im laufenden Jahr auf einem niedrigen Niveau bewegen wird. Belasten werde jedoch eine neu von der schwedischen Regierung eingeführte Risikosteuer, mit der von Jahresbeginn an neun Kreditinstitute belegt würden, wie Torgeby ausführte. In diesem Jahr kämen so 1,0 Mrd. skr (rund 96 Mill. Euro), ab 2023 dann 1,2 Mrd. skr pro Jahr an zusätzlichen Belastungen auf die Großbank zu, hieß es.

In Deutschland stieg der Vorsteuergewinn um 11% auf 1,55 Mrd. skr (148 Mill. Euro). Die Einnahmen lagen mit 223 Mill. Euro um 4% höher als 2020, die Verwaltungskosten gaben um 5% auf 75 Mill. Euro nach.