Cum-ex

SEB bestätigt Razzia in Frankfurt

Die deutsche Zweigstelle der schwedischen Großbank SEB wird von früheren Wertpapiergeschäften eingeholt. Im Zuge von Cum-ex-Ermittlungen sind die Strafverfolger in Frankfurt zur Razzia angerückt.

SEB bestätigt Razzia in Frankfurt

bn Frankfurt

Die deutsche Zweigstelle der schwedischen Großbank SEB holen frühere Wertpapiergeschäfte ein. Wie der Konzern zur Wochenmitte bestätigte, sind am Dienstag und Mittwoch die Strafverfolgungsbehörden in Frankfurt angerückt, um Informationen zu Cum-ex-Geschäften zusammenzutragen. Im Zuge der Ermittlungen würden einzelne Mitarbeiter erwähnt, die zuvor bei der SEB-Tochter DSK Hyp beschäftigt gewesen seien, hieß es. Das „Handelsblatt“ hatte als Erstes die Durchsuchung gemeldet. SEB hatte die Anleger bereits 2017 auf Steuerrückforderungen vorbereitet. Auf Basis geänderter Steuerbescheide für 2008 bis 2013 hat die Bank im Januar 425 Mill. Euro ans Finanzamt überwiesen, gegen diese Bescheide Einspruch eingelegt und für Zinsen zudem 76 Mill. zurückgestellt, wie es im DSK-Geschäftsbericht heißt.

Wie SEB dann am frühen Abend mitteilte, hat der Fiskus zur Wochenmitte seine Forderungen um 511 Mill. auf nunmehr 936 Mill. Euro aufgestockt. Weitere Ansprüche könnten nicht ausgeschlossen werden, auch nicht ein negativer Ergebniseffekt, teilt die Bank mit.

SEB sei der Meinung, dass die damaligen Geschäfte im Einklang mit den damals vor einer Änderung der Steuergesetze gültigen Regeln stattgefunden hätten, teilt der Konzern mit. DSK Hyp werde die Ansprüche anfechten. Daher seien im Einklang mit den Bilanzierungsvorschriften bislang keine Rückstellungen auf Gruppenebene vorgenommen worden.

Die Bank hatte die Anleger 2017 in ihrem Neunmonatsbericht erstmals auf Belastungen infolge von Cum-ex-Forderungen vorbereitet. In seinem Aktiengeschäft hatte das Haus in früheren Jahren damaligen Angaben zufolge in Frankfurt „eine Vielzahl von Serviceleistungen rund um die Themen Wertpapierleihe (inkl. Sicherungsgeschäfte) und -finanzierung“ angeboten.

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