dpa-afx – Der zweite Strafprozess im größten Wirtschaftskrimi der Geschichte Österreichs um die Gewerkschaftsbank Bawag ist am Dienstag mit sechs Freisprüchen der sieben Angeklagten zu Ende gegangen. Nur der Ex-Aufsichtsratspräsident, Günter Weninger, wurde vor dem Straflandesgericht in Wien zu einem Monat Haft auf Bewährung wegen Bilanzdelikten beim Österreichischen Gewerkschaftsbund, dem früheren Bank-Eigentümer, verurteilt.Die Bawag hatte durch Spekulationen insgesamt 3,2 Mrd. Euro verloren und stand 2006 kurz vor dem Zusammenbruch. In diesem Zusammenhang geriet auch der Österreichische Gewerkschaftsbund in Schwierigkeiten. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hatte vor zwei Jahren die teils mehrjährigen Haftstrafen gegen die Ex-Banker aus dem ersten Prozess von 2008 wegen gravierender Mängel abgemildert. Das Verfahren musste anschließend teilweise neu aufgerollt werden: Der OGH verwies damals den Prozess gegen mehrere Mitangeklagte an die erste Instanz zurück. Grund seien “Verfahrensmängel” und “rechtliche Fehler ” gewesen. Der Ex-Bawag-Generaldirektor Helmut Elsner war von dem neuen Prozess nicht betroffen. Er wurde bereits wegen Untreue rechtskräftig zu zehn Jahren Haft verurteilt.Elsner war der einzige Angeklagte, der ins Gefängnis kam. 2011 kam er aus gesundheitlichen Gründe n wieder frei.