Signal an Anleihegläubiger
lee Frankfurt – Zeitgleich mit den Nachrichten zur erfreulichen Ergebnisentwicklung hat die Deutsche Bank ein beruhigendes Signal an ihre Anleihegläubiger ausgesendet. Die Inhaber von Coco-Bonds und anderen dem Hybridkapital zugerechneten Nachranganleihen müssen bei der Deutschen Bank anders als etwa bei der Nord/LB derzeit wohl nicht um ihre Kuponzahlungen fürchten. Zuletzt hatte die Forderung der Europäischen Zentralbank (EZB) an die Banken, während der Corona-Pandemie keine Dividenden und Boni auszuschütten, entsprechende Sorgen geschürt (BZ vom 24.4.).Wie aus der in der Nacht zum Montag verschickten Mitteilung der Deutschen Bank hervorgeht, kann sie die Kupons weiterhin bedienen – auch dann noch, wenn sie ihre internen Kapitalvorgaben wie angekündigt zeitweise unterschreitet.Aktuell liegt die harte Kernkapitalquote mit 12,8 % ohnehin noch oberhalb der internen Zielvorstellung von mindestens 12,5 %. Das ist zwar ein spürbarer Rückgang seit Ende vergangenen Jahres, als sie bei 13,6 % gelegen hatte. Spürbar verringert hat sich aber auch der für die Kuponzahlung maßgebliche Schwellenwert: Er sank den Angaben zufolge dank regulatorischer Erleichterungen wie der Verringerung des antizyklischen Kapitalpuffers im selben Zeitraum von 11,6 % auf 10,4 %. Erst wenn diese Schwelle unterschritten wird, müsste das Management den sogenannten Maximum Distributable Amount (MDA) berechnen. Dieser setzt Grenzen für Ausschüttungen auf das harte sowie auf zusätzliches Kernkapital.